Orte der Erinnerung
In Erfurt erinnert eine Dauerausstellung an DDR-Diktatur und Friedliche Revolution. Genau 24 Jahre nach der ersten Besetzung einer Stasi-Verwaltung wurde sie in der ehemaligen Stasi-Untersuchungs-Haftanstalt eröffnet.

Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt mit neuer Dauerausstellung
Foto: Stiftung Ettersberg/Claus Bach
Die Ausstellung "Haft, Diktatur, Revolution. Thüringen 1949-1989" erinnert an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen 1949-1989.
Im Gebäude der heutigen Gedenkstätte betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Untersuchungshaftanstalt. Mehr als 5000 Menschen wurden hier inhaftiert, weil sie sich dem kommunistischen Regime widersetzt hatten.
Doch am 4. Dezember 1989 triumphierte die Freiheit: Couragierte Menschen besetzten die Erfurter Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in der Andreasstraße – es war die erste Besetzung einer Bastion der gefürchteten Stasi während der Friedlichen Revolution. Am Abend und an den folgenden Tagen wurden die anderen Bezirksverwaltungen ebenfalls besetzt. Dem folgte ein monatelanges Ringen um Erhaltung und Öffnung der der „Stasi-Akten“, die heute in der Bundesbehörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen gesetzlich geregelt ist.
Neue Dauerausstellung in ehemaliger Stasi-Haftanstalt
Die ehemalige Stasi-Bezirksverwaltung und -Haftanstalt ist heute eine Gedenk- und Bildungsstätte. Seit einem Jahr können sich Besucherinnen und Besucher ein Bild über die SED-Diktatur, aber auch über die Friedliche Revolution in Thüringen machen.
Für Entwicklung und Gestaltung der neuen Ausstellung hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien - ebenso wie das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur - knapp 840.000 Euro bereit gestellt.