Sie ist die umfassendste Weiterentwicklung der Strategie seit ihrer Entstehung 2002 und steht im Zeichen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung.
Die neue Strategie konkretisiert alle 17 globalen UN-Ziele für Deutschland und benennt die Maßnahmen der Bundesregierung, mit denen sie diese deutschen Ziele bis zum Jahr 2030 in allen Bereichen nachhaltiger Entwicklung erreichen will: Armut bekämpfen, Ernährung sichern und Gesundheit zu fördern sind dabei ebenso wichtig wie Bildung, Geschlechtergleichheit und Rechtsstaatlichkeit oder Klima-, Artenschutz, nachhaltiger Konsum und wirtschaftliche Entwicklung – denn nachhaltige Entwicklung ist mehr als Umweltschutz.
Ehrgeizige Strategie: Mehr Ziele, mehr Messgrößen
Der hohe Anspruch der Strategie zeigt sich schon in der deutlichen Zunahme der Ziele und Messgrößen: 13 zusätzliche Themenbereiche und 30 Indikatoren wurden neu aufgenommen. Neu ist beispielsweise das Ziel für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion, das anhand von drei Messgrößen überprüft werden soll: Mit dem Marktanteil von Produkten mit staatlichem Umweltzeichen, dem CO2-Verbrauch und der Anzahl von Unternehmen am Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Auch das Thema Verteilungsgerechtigkeit ist erstmals festgeschrieben und führt mit einem Indikator auf Basis des Gini-Koeffizienten einen anerkannten Maßstab ein. Außerdem wird gute Regierungsführung zukünftig an Transparency's Corruption Perception Index festgemacht. Die zahlreichen Neuerungen machen die Strategie zu einer lohnenden Lektüre.
Zusammenarbeit entscheidend
Zusätzlich stärkt die Strategie sowohl die Zusammenarbeit innerhalb der Bundesregierung für eine nachhaltige Politik als auch die Kooperation mit den wichtigen Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.
Erarbeitet haben die neue Nachhaltigkeitsstrategie alle Bundesministerien gemeinsam im Rahmen des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung unter Leitung des Chefs des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier. Zahlreiche Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Institutionen aus einer knapp einjährigen Dialogphase sind in die Strategie eingeflossen.