Merkel verleiht Humboldtpreise

Forschung Merkel verleiht Humboldtpreise

Im Jahr 2019 feiert die Wissenschaft den 250. Geburtstag Alexander von Humboldts. Kanzlerin Merkel eröffnete heute die Jahrestagung der Humboldt-Stiftung in Berlin. Dort treffen sich einige hundert "Humboldtianer" – internationale Forscher, die an deutschen Hochschulen zu Gast sind und von der Humboldt-Stiftung unterstützt werden. 

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Kanzlerin Merkel mit den Preisträgern des Alumni-Preises der Humboldt-Stiftung.

Ausgezeichnet für innovative Netzwerkideen: Kanzlerin Merkel mit den Preisträgern des Alumni-Preises der Humboldt-Stiftung.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Ob aus Brasilien, China, den USA, Nigeria oder Italien, Mexiko oder Nepal – aus mehr als 80 Ländern kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die derzeit mit einem Humboldt-Stipendium an deutschen Hochschulen Forschungsprojekte durchführen.

Geballte wissenschaftliche Kompetenz

Mit ihrer "geballten wissenschaftlichen Kompetenz" mache die Humboldt-Familie ihrem Namensgeber alle Ehre, würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel das Engagement der Stiftung. Die Jahrestagung der Stiftung dient vor allem dem Austausch und der Netzwerkbildung der Forscherinnen und Forscher. 

Bei der Eröffnungsfeier wurden zum elften Mal die Alumni-Preise verliehen, mit der die Stiftung innovative Netzwerkideen von Humboldtianerinnen und Humboldtianern im Ausland auszeichnet. Bundeskanzlerin Merkel überreichte den insgesamt sieben Preisträgern ihre Auszeichnungen, die jeweils mit einem Preisgeld von bis zu 25.000 Euro verbunden sind.

Alexander von Humboldt (1769-1859) war Naturforscher und Forschungsreisender, aber auch Universalgenie, Kosmopolit, Gelehrter und Mäzen. Seine große Südamerikareise von 1799 bis 1804 wurde als die zweite, die wissenschaftliche Entdeckung Südamerikas gefeiert. Mehrere naturwissenschaftliche Disziplinen sehen in Humboldt ihren Begründer. Sein Alterswerk, der fünfbändige "Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung", ist in seinem umfassenden Ansatz bis heute einzigartig.

Akademische und kulturelle Verbindungen fördern

Die ausgezeichneten Forschungsprojekte widmen sich unterschiedlichen Themengebieten, die vom Technologietransfer über Fragen der Gleichstellung bis hin zur Bewahrung der Biodiversität reichen. Die Preisträger kommen aus Japan, Südafrika, Kuba, Russland und den USA. Mit dem Preis sollen die akademischen und kulturellen Verbindungen zwischen Deutschland und den Heimatländern der Humboldt-Alumni gefördert und deren Zusammenarbeit in den jeweiligen Regionen gestärkt werden. 

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie der interkulturellen Verständigung zum Ziel. Sie wird von der Bundesregierung gefördert – insbesondere vom Bundesforschungsministerium und dem Auswärtigen Amt. Im Jahr 2017 wurden etwa 96 Prozent der Ausgaben zur Erfüllung des Stiftungszwecks aus Zuwendungen der Bundesregierung sowie der Europäischen Union finanziert. 

Einladung in das Schloss Bellevue

Auf Einladung des Bundespräsidenten werden die Humboldtianer während ihrer zweitägigen Jahrestagung auch im Schloss Bellevue zu Gast sein. Zuvor überreicht Bundespräsident Steinmeier dem japanischen Politologen Masahiro Noguchi den Philipp Franz von Siebold-Preis für besondere Verdienste um den deutsch-japanischen Austausch. Zum Programm der Tagung gehören außerdem Vorträge sowie Labor- und Campusführungen am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof.