Bundesbericht Forschung und Innovation
Der Anteil des internationalen Wissenschaftspersonals in Deutschland hat sich mehr als verdoppelt. Auch die Investitionen in Forschung und Entwicklung haben einen Höchststand erreicht. Das geht aus dem „Bundesbericht Forschung und Innovation 2024“ hervor.
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Deutschland verfügt über ein leistungsfähiges Forschungs- und Innovationssystem und gehört damit zu den führenden Innovationsländern und attraktivsten Wissenschaftsstandorten weltweit. Dies zeigt der „Bundesbericht Forschung und Innovation 2024“ auf, den das Kabinett heute beschlossen hat.
Alle zwei Jahre informiert der Bundesbericht Forschung und Innovation gemäß einem Beschluss des Bundestages umfassend zur Forschungs- und Innovationspolitik von Bund und Ländern. Der Bericht nimmt Stellung zu zentralen Aussagen des Gutachtens der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), das am 28. Februar 2024 der Bundesregierung übergeben wurde.
Attraktiver und internationaler Wissenschaftsstandort
Auch international gewinnt der Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland gewinnt an Attraktivität. So stieg die Zahl des internationalen Wissenschaftspersonals an deutschen Hochschulen zwischen 2012 und 2021 um rund 64 Prozent auf 59.300 an. An den vier größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen arbeiteten im Jahr 2021 rund 15.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ausländischer Staatsbürgerschaft - eine Verdopplung seit dem Jahr 2011 (plus 112 Prozent).
Insgesamt waren 2022 waren gut 785.000 Personen in „Forschung und Entwicklung“ (FuE) beschäftigt waren – so viele wie nie zuvor.
Mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung
Aus dem Bundesbericht geht auch hervor, dass nach vorläufigen Berechnungen Staat, Wirtschaft und Hochschulen 2022 – dem Referenzjahr für den Bericht – insgesamt 121,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert haben. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren dies 7,3 Prozent mehr (plus 8,2 Milliarden Euro). Damit zählt Deutschland zu den forschungsintensivsten Ländern der Welt.
Insgesamt beträgt der (vorläufige) Anteil der Forschungsausgaben am Bruttoinlandsprodukts (BIP) 3,13 Prozent für das Referenzjahr 2022. Das Ziel der Bundesregierung bleibt dennoch, bis 2025 gemeinsam mit den Ländern und der Wirtschaft 3,5 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren.
Missionsorientierte Zukunftsstrategie Forschung und Innovation
Eine wettbewerbsfähige Industrie, Klimaschutz, Gesundheit, Resilienz der Gesellschaft: Mit der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation hat die Bundesregierung strategisch ihre Forschungs- und Innovationsförderung missionsorientiert in zentralen Zukunftsfeldern neu ausgerichtet. Damit reagiert Deutschland zielgerichtet mit neuen Lösungen auf die großen Herausforderungen unserer Zeit, um auf diese Weise Lebensqualität und Wohlstand zu erhalten.
Kommende Herausforderungen
Der Bundesbericht Forschung und Innovation 2024 gibt auch einen Ausblick auf anstehende Herausforderungen für die Forschungs- und Innovationspolitik.
Angesichts der geo- und sicherheitspolitischen Veränderungen ergeben sich neue Rahmenbedingungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Der russisches Angriffskrieg auf die Ukraine stellt Deutschland und die Europäische Union vor die Herausforderung, sowohl Abhängigkeiten zu reduzieren als auch Deutschlands und Europas Position im internationalen Wettbewerb zu stärken.
Vor diesem Hintergrund bleibt die Sicherung der technologischen und digitalen Souveränität zur Vermeidung einseitiger Abhängigkeiten und die Technologieentwicklung im Einklang mit europäischen Werten ein wichtiges Ziel deutscher Forschungs- und Innovationspolitik. Dabei kommt der verstärkten Forschungstätigkeit im Bereich der sich rasant entwickelnden Schlüsseltechnologien, insbesondere bei der Künstlichen Intelligenz, eine hohe Bedeutung zu.