Auszeichnung für hervorragende Wissenschaftler

Höchstdotierter deutscher Förderpreis Auszeichnung für hervorragende Wissenschaftler

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist mit insgesamt 25 Millionen Euro der höchstdotierte deutsche Förderpreis. Ziel des Leibniz-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist es, die Arbeitsbedingungen und Forschungsmöglichkeiten herausragender Wissenschaftler zu verbessern. Bundesforschungsministerin Karliczek zeichnete zehn Preisträger für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen aus.

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Gruppenfoto mit den Preisträgern. In der Mitte steht Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.

Die Gewinner des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2019 mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (Mitte).

Foto: DFG / David Ausserhofer

Der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis ist für Leistungen in der Roboter-Mensch-Interaktion, der Analyse des Strukturwandels westlicher Gesellschaften oder der Untersuchung wirtschaftlicher Auswirkungen von Frauenrechten verliehen worden.

Gemeinsam mit dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Peter Strohschneider, ehrte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek vier Forscherinnen und sechs Forscher. Sie überreichte den mit jeweils 2,5 Millionen Euro für wegweisende Forschungsarbeiten dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2019.

"Mit seinem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro eröffnet der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis einen einzigartigen Raum wissenschaftlicher Freiheit", sagte die Ministerin bei der Übergabe. Zur Freiheit der Wissenschaft gehöre zwingenderweise aber auch die Verantwortung der Wissenschaft.

Deutschland weltweit führend

"Durch Sie gehört der Wissenschaftsstandort Deutschland weltweit zu den führenden", erklärte Karliczek. "Sie zeigen, wieviel innovative und kreative Energie in der deutschen Spitzenforschung steckt." Die Innovationskraft Deutschlands mache es zur viertstärksten Wirtschaftsmacht.

Von den insgesamt zehn Preisträgern kommen jeweils drei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Lebenswissenschaften und jeweils zwei aus den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften.

Das Geld können die Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeiten verwenden.

Beispiele ausgezeichneter Spitzenforschung

Der Ingenieurswissenschaftler Sami Haddadin erhält den Leibniz-Preis für seine wegweisenden Forschungen auf dem Gebiet der Robotik. Er wird für seine Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ausgezeichnet, in denen er die Grundlagen einer sicheren, intuitiven und zuverlässigen physikalischen Mensch-Roboter-Interaktion erforscht. Haddadin ist es gelungen, viele seiner grundlegenden Forschungen in handhabbare Computerprogramme zu überführen, sodass sie heute in modernen Industrierobotern eingesetzt werden können.

Mit Andreas Reckwitz wird einer der führenden und originellsten Gesellschaftsdiagnostiker der Gegenwart ausgezeichnet. Seine Arbeit kulminierte 2017 in dem gesellschaftswissenschaftlichen Entwurf einer "Gesellschaft der Singularitäten". Darin zeichnete er detailliert die Entwicklung von einer Industriegesellschaft zu einer Wissens- und Kulturökonomie nach, in der es darum geht, "Singularitätskapital" zu mehren. Auf dieser Basis schlug Reckwitz eine neue Theorie sozialer Klassen vor und beleuchtete Formen der Politik, die dieser Gesellschaft entsprechen.

Mit ihren Leistungen an der Schnittstelle von Makroökonomie, Entwicklungsökonomie und Familienökonomie zeigt Michèle Tertilt den Wirtschaftswissenschaften neue Perspektiven auf. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Einfluss von Geschlechterrollen und Familienstrukturen auf wirtschaftliches Wachstum, Investitionen in Humankapital und ökonomische Entwicklung.

Die weiteren Preisträger und Preisträgerinnen Rupert Huber, Hans-Reimer Rodewald, Melina Schuh, Brenda Schulman, Ayelet Shachar, Wolfgang Wernsdorfer und Matthias Wessling finden Sie hier .

Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro verliehen werden. Mit den zehn Preisen für 2019 sind bislang insgesamt 368 Leibniz-Preise vergeben worden. Davon gingen 120 in die Naturwissenschaften, 106 in die Lebenswissenschaften, 85 in die Geistes- und Sozialwissenschaften und 57 in die Ingenieurwissenschaften.