Start der "Europaküche" am 15. August in Kopenhagen

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft Start der "Europaküche" am 15. August in Kopenhagen

Elf Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa organisieren im August und Dezember 2020 Begegnungen in privaten und öffentlichen Küchen in elf europäischen Städten. Das Projekt "Europaküche" des Goethe-Instituts ist Teil des Kulturprogramms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

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Das Projekt "Europaküche" des Goethe-Instituts zeigt die Vielfalt und stärkt den Austausch in Europa. 

Foto: Daniela Burger

Was passiert mit unseren Vorstellungen von Europa, Gemeinschaft und Teilhabe, wenn wir sie am Küchentisch mit Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft debattieren?

Im Rahmen des Kulturprogramms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zeigt das Projekt "Europaküche" des Goethe-Instituts die Vielfalt Europas und stärkt den Austausch in Europa. Bürgerinnen und Bürger aus ganz Europa können teilnehmen. Am 15. August geht es los: Die portugiesische Künstlerin Partícia Portela organisiert die erste Europaküche in Kopenhagen.

Die Küche steht wie kein anderer Ort für Gemeinschaft und Begegnung, Geborgenheit und lebhafte Debatten. Nicht zuletzt ist sie in Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit ein Schutzraum der freien Rede. Während der Corona-Pandemie hat die Küche noch weitere Bedeutungen erhalten - sie ist nicht mehr nur Ort des Zusammenkommens, sondern gleichzeitig auch Arbeitsplatz und Klassenzimmer.

Plattform für einen europaweiten Dialog

Im Projekt "Europaküche" wird die Küche nun zu Metapher und Plattform für einen kulturellen und europaweiten Dialog über Grenzen hinweg. Elf Künstlerinnen und Künstler verschiedenster Disziplinen, die in Europa leben und arbeiten, organisieren in einer anderen als ihrer Heimatstadt eine Veranstaltung, die ausgeht von der Idee des Küchengesprächs - sei es in Küchen privater Gastgeberinnen und Gastgeber oder coronabedingt in öffentlichen Räumen. Alle Abende stoßen perspektivreiche Auseinandersetzungen mit aktuellen, europaweit relevanten Themen an. Auch grundsätzliche Fragen dazu, was Europa ist, wer willkommen ist, wer nicht und unter welchen Umständen, werden in kleiner Runde thematisiert und in künstlerischen Formaten wie Lesungen, Konzerten, partizipativen Performances oder einfach einer guten Diskussion gemeinsam erlebbar. 

Die portugiesische Künstlerin Patrícia Portela tritt mit den Gästen, die sie in ihrer "Europaküche" in Kopenhagen treffen wird, vorab in einen Briefwechsel. Die kleinen Texte, die dabei entstehen, werden während der Live-Veranstaltung in der Küche des dänischen Gastgebers Philipp Ostrowicz gemeinsam zu einer Geschichte verwoben und performed.

Wonach schmeckt Europa?  

Zu den weiteren am Projekt beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, die jeweils unter Einhaltung coronabedingter Hygienemaßnahmen einen Abend gestalten, gehören unter anderen die kroatische Autorin Ivana Sajko, der deutsche Künstler Mischa Leinkauf, die tschechische Konzeptkünstlerin Kateřina Šedá, die italienische Künstlerin Marinella Senatore, die dänische Videokünstlerin Jeannette Ehlers und die in Berlin lebende britische Autorin Priya Basil, die das Projekt auch kuratiert. Sie selbst wird vom 18. bis 20. September in ihrer "Europaküche" in Breslau (Polen) europäische Fragen anhand von Zutaten erkunden: Wonach schmeckt Europa für Menschen in Polen und polnische Gemeinschaften in Europa? Zusammen mit lokalen Köchinnen und Köchen erarbeitet Priya Basil neue europäische Rezepte, die auf den Beiträgen ihrer Befragung basieren. 

Die Begegnungen und Diskussionen an den verschiedenen Standorten werden auch im digitalen Raum erlebbar sein. Neben lokalen Open Calls und Online-Angeboten werden alle europäischen Küchen-Zusammenkünfte zu einer Serie von kurzen Videos verdichtet und von drei Bloggerinnen und Bloggern begleitet: dem Schriftsteller und bildenden Künstler Mohammed Z. Rahman aus London, der in Berlin und London lebenden Literaturwissenschaftlerin und Jurastudentin Marie Detjen und der niederländisch-ungarischen Bloggerin Mandula van den Berg, die in Berlin lebt.

Einzelne Künstlerinnen und Künstler der Europaküche werden für das Finale der Europaküche in den Kammerspielen nach München zurückkommen, ihre Erfahrungen teilen und ihre Beiträge erlebbar machen  (voraussichtlicher Termin: 5. Dezember).