Kunst neu erleben

EU vor Ort: "Smartplaces" Kunst neu erleben

In vielen Museen weltweit zeichnet sich eine neue Art der Kunstvermittlung ab. Digitale Darstellungsmöglichkeiten ergänzen die traditionelle Vermittlung von Kunst und revolutionieren den Museumsbesuch.

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Eine Frau benutzt eine VR-Brille.

"Smartplaces" ist ein internationales Kooperationsprojekt mit Partnern aus acht Ländern.

Foto: Roland Baege/Dortmunder U

Auch die Europäische Union startete mit "Smartplaces" 2016 ein solches Projekt. Dabei geht es um die Vernetzung von Kunst (ART) mit digitalen Medien (smart) - und das über Ländergrenzen hinweg. Kulturinstitutionen und Universitäten aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, den Niederlanden, England, Finnland und Liechtenstein sind mit dabei. Das Projekt leitet das Dortmunder U, ein Zentrum für Kultur und Kreativität im Herzen Nordrhein-Westfalens.

Das Projekt: Du bist Kunst

Das Liechtensteinische Landesmuseum ist einer der Partner von "Smartplaces". Beim Projekt "U R ART" können sich Menschen aus aller Welt an der Gestaltung der Ausstellung "300 Jahre Fürstentum Liechtenstein" beteiligen. In Zeichnungen stellen Interessierte ihre Verbindung zu dem Land dar. Das können die Landschaft, traditionelles Essen oder auch Kindheitserinnerungen sein. Ein Künstler bereitet diese Zeichnungen in einem Video auf und untermalt sie mit Musik. Das Museum präsentiert das so entstandene Kunstwerk am 21. September 2019. Für Kulturinteressierte in anderen Ländern gibt es eine Liveübertragung in alle Partnermuseen von "Smartplaces". Zu sehen ist die gesamte Ausstellung noch bis Anfang 2020.

Bei allen Projekten tragen verschiedene digitale Kommunikationstechnologien zu einer erweiterten Realitätswahrnehmung bei. So können Kunstwerke teilweise direkt mit Informationen zur Entstehungsgeschichte oder zu kunsthistorischen Einflüssen mit Hilfe einer App ergänzt werden. Auf diese Weise erfahren Kunstinteressierte den Museumsbesuch als aktives und virtuelles Erlebnis.

Die App "Smartplaces" bindet Interessierten auch fernab der Ausstellungsräume in diese digital vernetzte Kunstwelt ein. Sie können dort die einzelnen Kultureinrichtungen durch Video- und Fotobeiträge virtuell erkunden.

Förderung europäischer Kunst- und Innovationsprojekte

Kunst und Kultur spielen in der EU eine wichtige Rolle. Die Freiheit eben dieser wird in der europäischen Grundrechtecharta garantiert und durch Förderprogramme unterstützt. Eines davon ist "Kreatives Europa", ein Programm zur europäischen Kultur- und Medienförderung. Es unterstützt von 2014 bis 2020 grenzüberschreitende Projekte mit insgesamt 1,64 Milliarden Euro.