Die größte Freihandelszone der Welt

Handelsabkommen EU-Japan Die größte Freihandelszone der Welt

Das Freihandelsabkommen Jefta beseitigt die meisten Zölle auf EU-Waren, die nach Japan ausgeführt werden. Mit dem Abkommen entsteht die weltgrößte Freihandelszone. Es ist am 1. Februar 2019 in Kraft getreten.

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Größte Gewinner sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Wein, Käse, Rindfleisch, Schweinefleisch, Nudeln, Schokolade und Kekse kommen entweder sofort oder nach einer Übergangszeit zollfrei nach Japan. Umgekehrt dürfen japanische Autos künftig zollfrei in die EU eingeführt werden.

Ist das Jefta-Abkommen (Japan-EU Free Trade Agreement) nach einer Übergangszeit vollständig in Kraft, sparen die Exporteure nach Angaben der Europäischen Kommission rund eine Milliarde Euro im Jahr. Handelskommissarin Cecilia Malmström sprach von einer guten Nachricht für den offenen Welthandel. Das Abkommen werde spürbare Vorteile für Unternehmen und Landwirte bringen. Sorgen, dass Umwelt- und Verbraucherstandards oder Arbeitnehmerrechte eingeschränkt werden könnten, seien unbegründet.

Künftig entfallen die EU-Zölle für japanische Autos von derzeit zehn Prozent und für die meisten Autoteile von drei Prozent. Umgekehrt entfallen beispielsweise japanische Abgaben auf Käse aus der EU von bislang gut 30 Prozent, ebenso die für Weine von rund 15 Prozent.

Dienstleistungen gehen über Grenzen 

Der Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll das Wachstum ankurbeln und neue Jobs schaffen. Japan gewährt EU-Lieferanten gleichberechtigten Zugang zu den Beschaffungsmärkten der wichtigsten Städte. Darunter fallen öffentliche Aufträge im Schienenverkehr und grenzüberschreitende Dienstleistungen wie der elektronische Handel, der Seeverkehr sowie Postdienste.

Jefta schafft einen Handelsraum, in dem mehr als 600 Millionen Menschen leben, die fast ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaften. Das sind fast 40 Prozent des Welthandels.

Hohes Umwelt- und Arbeitsschutzniveau

Das EU-Parlament hebt hervor, dass sich beide Seiten für ein hohes Umwelt- und Arbeitsschutzniveau einsetzen und begrüßt die Verpflichtung zur Umsetzung des Pariser Übereinkommens zur Bekämpfung des Klimawandels.

Es ermutigt beide Parteien, den illegalen Holzeinschlag zu bekämpfen. Die Abgeordneten betonten jedoch, dass Japan alle einschlägigen Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) ratifizieren muss.

Deutschland exportierte 2017 Waren im Wert von rund 19,5 Milliarden Euro in das asiatische Land. Umgekehrt lieferten Firmen von dort Güter im Wert von 22,9 Milliarden Euro nach Deutschland.