Aus Kohle und fossilen Energien aussteigen

UN-Klimakonferenz in Paris Aus Kohle und fossilen Energien aussteigen

Umweltministerin Hendricks ist zuversichtlich, dass es in Paris ein verbindliches Abkommen geben wird. "Wir werden einen verbindlichen Mess- und Regelmechanismus für CO2 und andere klimaschädliche Gase haben", erklärte sie. "Überall auf der Welt muss eine Tonne CO2 auch wirklich eine Tonne CO2 ein."

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Über die Subventionierung von Kohlekraftwerken in Deutschland sei sie "nicht glücklich", so Barbara Hendricks in einem Interview mit dem ARD-Morgenmagazin. Bis 2020 schaffe Deutschland den Ausstieg aus Kohle und fossilen Energien nicht. "Wir haben beschlossen, dass wir bis 2050 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien haben wollen und minus 80 bis 95 Prozent weniger CO2-Ausstoß", so die Ministerin.

"Auf dem Weg dahin müssen wir nach und nach aus der Verbrennung fossiler Energien aussteigen. Darin sind wir uns einig. Und jetzt müssen wir den Pfad beschreiben, wie wir das machen."

Dekarbonisierung vorantreiben

Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt auf den Abschluss eines Abkommens, das ambitioniert, umfassend, fair und verbindlich ist. "Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass wir im Laufe des 21. Jahrhunderts eine weitgehende Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften brauchen", sagte sie in ihrer Rede auf der UN-Klimakonferenz in Paris .

Die Industrieländer hätten die Emissionen der Vergangenheit hervorgerufen. "Wir müssen zu den technologischen Entwicklungen beitragen, um die Emissionen in Zukunft zu reduzieren und auch den Entwicklungsländern eine Reduktion zu ermöglichen", erklärte die Kanzlerin.

Emissionshandel - Instrument für Klimaschutz

Deutschland hat am Dienstag in Paris eine neue Studie vorgestellt, die im Rahmen seiner G7-Präsidentschaft entstanden ist. Konkret geht es dabei um Kriterien, die öffentliche und private Investoren als Orientierung nutzen können, um sicherzustellen, dass ihre Investitionen einen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad leisten.

Mehrere Staaten - darunter Deutschland, Frankreich, Mexiko und Kanada - haben deshalb eine "Carbon Pricing Leadership Coalition" gegründet. Auch rund 90 Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen gehören dazu.

Ziel der Koalition ist es, auf der ganzen Welt für Emissionshandelssysteme oder CO2-Steuern auf den CO2-Verbrauch zu werben. In Paris lobte Merkel den Emissionshandel als unbestechliches Instrument für den Klimaschutz, das ausgedehnt werden solle.

China ist inzwischen der weltweit größte Emittent von CO2. Auf dem Klimarisiko-Index der Umweltorganisation Germanwatch belegt die Volksrepublik einen Platz ganz vorn. Zugleich gilt China als einer der größte Hoffnungsträger. Ab 2017 plant die Volksrepublik die Einrichtung eines Emissionshandels.