Hoffen und Bangen in Corona-Zeiten

Auszubildende im Kurzporträt Hoffen und Bangen in Corona-Zeiten

Sorge um die Zwischenprüfung und Homeoffice statt Büroalltag: Für die angehende Kfz-Mechatronikerin Jenny Bender und den künftigen technischen Systemplaner Markus Hanswin wirkt sich die Corona-Krise unmittelbar auf ihren Berufseinstieg aus. Sie waren beim ersten virtuellen Dialog mit Kanzlerin Merkel dabei.

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Foto zeigt Jenny Bender, angehende KFZ-Mechatronikerin

Hat mit der Kanzlerin über ihre Ausbildung gesprochen: die angehende Kfz-Mechatronikerin Jenny Bender.

Foto: BMW Niederlassung Hannover/Luisa Bein

Jenny Bender aus Hannover und Markus Hanswin aus Langenfeld in Nordrhein-Westfalen waren zwei von 15 Auszubildenden, die am ersten digitalen Bürgerdialog der Kanzlerin teilgenommen haben. Die beiden nutzten die Gelegenheit, der Kanzlerin persönlich zu berichtet, wie sie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Ausbildung erleben.

Corona brachte Unsicherheit  

Was die Corona-Krise angeht, denkt die 22-jährige Jenny Bender noch mit Schrecken an das Frühjahr zurück. Mittlerweile ist die angehende Kfz-Mechatronikerin im dritten Lehrjahr, damals stand die Zwischenprüfung an. "Ich wusste durch die Einschränkungen erst nicht, ob ich im Mai wie geplant meine Zwischenprüfung absolvieren kann. Sie fand dann doch statt. Aber die Unsicherheit davor war schon groß", erzählte Jenny am Tag vor dem Gespräch mit der Kanzlerin. Mittlerweile hat sich ihr Ausbildungs-Alltag mit Blick auf Corona entspannt. In der Berufsschule findet Präsenzunterricht statt. Und ihr Betrieb sei "schon gut aufgestellt, allein weil wir komplett digitalisiert sind. Das hilft natürlich in der Pandemie umso mehr".

Job durch die Pandemie verloren

Auch für den 22-jährigen Markus Hanswin war das Frühjahr eine schwierige Zeit. Coronabedingt verlor er seinen Job an einer Tankstelle, den er zur Überbrückung nach einigen Semestern eines Ingenieurstudiums angenommen hatten. Lichtblick war jedoch, dass er schon seine Ausbildung zum Technischen Systemplaner in der Tasche hatte, mit der er im August beginnen konnte. "Ich bin ein sehr praxisorientierter Mensch. Und da war mir das Studium einfach zu theoretisch. Am besten gefällt mir jetzt, konkret etwas gestalten zu können", berichtet Markus vor dem Bürgerdialog. Als Beispiel nennt er eine seiner ersten Aufgaben: am PC eine Lüftungsanlage für einen Bahnhof mit zu konzipieren.

Erfolgreich im Wunschberuf

Auch Jenny ist begeistert von ihrem Ausbildungsberuf. Für sie war schon immer klar, dass ihre Zukunft in der Automobilindustrie liegt. "Beeinflusst wurde ich da auch schon als Kind. Ich fand es immer spannend, wenn wir ins Autohaus gefahren sind, um uns umzuschauen". Den ersten Schritt in ihren Wunschberuf ist sie schon gegangen. Und da sie parallel zur Ausbildung seit Kurzem noch Handwerksmanagement studiert, dürfte ihre Karrierechance sehr gut sein.

Für die nächste Zeit ist ihr bei ihrer Ausbildung erst einmal "Planbarkeit" wichtig, sofern dies in der dynamischen Lage der Pandemie möglich ist. Markus Hanswin hat sich derweil darauf eingestellt, auch bereits im ersten Lehrjahr regelmäßig im Homeoffice zu arbeiten. "Das funktioniert schon sehr gut. Der ganze Betrieb arbeitet sehr viel von zuhause aus, auch ich als Auszubildender".

In der Pandemie zählt "gesunder Menschenverstand"

Den Feierabend verbringt Markus eher weniger vor dem Laptop. Er macht gerne Sport oder längere Spaziergänge im Park. Viel Abstand und frische Luft – passend in der Corona-Zeit. Jenny hat die Pandemie persönlich schon nachdenklich gemacht. Ihre Mutter gehört zu einer Risikogruppe. "Ich kann schon verstehen, dass viele junge Leute das Freisein und die Spontanität vermissen und das Leben entdecken, feiern und auch reisen wollen. Das geht mir ja auch so. Aber wir müssen jetzt unseren gesunden Menschenverstand einschalten und uns und andere schützen", sagt die 22-Jährige.