Energiewende und technologischen Wandel beschleunigen

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IPCC-Bericht Energiewende und technologischen Wandel beschleunigen

In seinem aktuellen dritten Teilbericht bewertet der Weltklimarat (IPCC) die Möglichkeiten, um den Klimawandel einzudämmen. Neue Technologien wie Elektromobilität, für Wind- und Solarkraft oder Wasserstoffproduktion nehmen zu. Die Bundesregierung erarbeitet ein Klimaschutz-Sofortprogramm und wird den Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigen.

4 Min. Lesedauer

Elektroauto

Klimaschutz bei der Mobilität: Der Straßenverkehr soll die CO2-Emissionen bis 2030 halbieren.

Foto: picture alliance / Oliver Lang

Der Klimawandel ist weltweit voll im Gang. Orkanstürme, Überschwemmungen und Dürren oder längere Trockenperioden infolge des Klimawandels nehmen zu. Es müsse schneller gehandelt und mehr getan werden, um die Erderwärmung – wie im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart – auf 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen, so der Bericht des Weltklimarates (IPCC) zur Eindämmung des Klimawandels.

Gleichzeitig gibt es auch Fortschritte in der Klimapolitik. Vor allem wurden und werden neue Technologien entwickelt, um Energie zu sparen und erneuerbare Energien zu nutzen. Unternehmen und Märkte investieren in Klimaschutz, viele Menschen ändern ihren Lebensstil, um Klima und Umwelt zu schützen, bescheinigt der IPCC.

Treibhausgasemissionen schneller und entschieden reduzieren

Um das 1,5 Grad-Ziel langfristig nicht zu überschreiten, müssen die Treibhausgasemissionen in allen Bereichen und Regionen schneller und entschieden sinken. Vor allem die Verbrennung von Kohle müsse schneller beendet werden, so der IPCC. Denn die Emissionen seien in den vergangenen Jahren weiter gestiegen, wenn auch langsamer.

Die bisherigen Reduktionspläne der einzelnen Staaten reichten nicht aus, um dieses Ziel einzuhalten, so der IPCC. Gründe hierfür seien ein höherer Verbrauch von Ressourcen durch größeren Wohlstand und steigenden Konsum weltweit sowie das globale Bevölkerungswachstum.

Energiewende und neue Technologien beschleunigen

Für die Reduktionsziele spielt der Umbau des Energiesystems in allen Bereichen eine entscheidende Rolle. Im Verkehrssektor werden Elektro-Autos, im Luftverkehr und in der Schifffahrt Wasserstoff oder flüssige Kraftstoffe aus Ökostrom dazu beitragen, den Treibhausgasausstoß zu senken.

Die Bundesregierung möchte den Ausbau der Wind- und Solarenergie massiv beschleunigen. Sie fördert den Umstieg auf Elektromobilität und die Entwicklung von Wasserstoff, vor allem in energieintensiven Industriebranchen. Sie treibt den Aufbau einer europäischen Batteriefertigung und der Wasserstoffversorgung voran.

Bundesforschungsministerin  Bettina Stark-Watzinger zum IPCC-Bericht:
„Der nun vorliegende Bericht des Weltklimarates IPCC zeigt konkret, wie die Optionen für den Klimaschutz aussehen. Er weist erstmals ein eigenes Kapitel zu ,Innovation, Technologieentwicklung und -transfer‘ auf. Er betont explizit die Bedeutung von Technologie und Innovation für den Klimaschutz. Damit sehen wir uns in unserer Arbeit bestätigt. Wir müssen unsere Industrie auf Wasserstoff umstellen und die klimafreundliche Mobilität der Zukunft technologieoffen gestalten. Dazu gehören Elektroautos und alternative Kraftstoffe wie E-Fuels. Und wir müssen neue Technologien und Methoden entwickeln, zum Beispiel zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre. Denn wir wollen lieber auf Innovationen setzen als auf Verzicht. Das wird uns nur gelingen, wenn wir massiv in Forschung und Entwicklung investieren.“

Die Kosten der Schlüsseltechnologien für die globale Energiewende sind zwischen 2010 und 2019 gesunken: für Solarenergie um 85 Prozent, für Windenergie um 55 Prozent und für Lithium-Ionen-Batterien um 85 Prozent. Zudem sind die zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteile größer als die Kosten der Treibhausgasreduzierung, um das Klimaschutzziel von maximal 2 Grad Erderwärmung zu erreichen.

G7-Präsidentschaft: Gemeinsam den Klimaschutz voranbringen

Die Bundesregierung setzt beim Klimaschutz auf weltweite Zusammenarbeit. Sie nutzt die deutsche G7-Präsidentschaft für eine neue Initiative zur Gründung von Klimapartnerschaften sowie eines für alle Staaten offenen internationalen Klimaclubs . Ziele sind Klimaneutralität, der Ausbau erneuerbarer Energien, Wasserstoffproduktion sowie ein globales Emissionshandelssystem, das mittelfristig zu einem einheitlichen CO2-Mindestpreis führt.

Die Sonderbeauftragte der Bundesregierung für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan:
„Wir werden uns dafür einsetzen und dafür auch insbesondere unsere G7-Präsidentschaft nutzen, auch andere Staaten zu überzeugen, dass sie ihre Klimaambitionen steigern und ihr Handeln und ihre Politik auf das 1,5-Grad-Ziel ausrichten. Dabei haben die Industriestaaten eine besondere Verantwortung und müssen vorangehen. Wir werden zudem vulnerable Staaten auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen – finanziell, durch Wissensaustausch und durch starke Partnerschaften, wie wir es mit der Transformationspartnerschaft mit Südafrika vormachen. Insbesondere werden wir uns auch dafür einsetzen, dass die internationale Gemeinschaft ihre Zusagen im Bereich der Klimafinanzierung einhält.“

Natürlichen Klimaschutz stärken

Auch die Land- und Forstwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Mehr ökologische Bewirtschaftung käme zugleich der Biodiversität und Ernährungssicherheit zugute, so der Weltklimarat.

Wälder und Moore sind wichtige natürliche CO2-Speicher, die es zu erhalten und wiederzubeleben gelte. Die Bundesregierung stärkt den natürlichen Klimaschutz .

Städte können durch kompaktere Bebauung und verbesserte Infrastrukturen den Energieverbrauch senken. Mehr Stadtgrün und Erhalt sowie Schaffung zusätzlicher Wasserflächen schaffen weitere CO2-Senken und sorgen für gesündere Lebensräume.

Der Weltklimarat – Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC – wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatlicher Ausschuss ins Leben gerufen. In seinem Auftrag tragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel zusammen. Der IPCC stellt Ursachen, Folgen sowie Risiken des Klimawandels dar. Er zeigt zudem Möglichkeiten auf, wie die Menschheit den Klimawandel mindern und wie sie sich daran anpassen kann. Er bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik, ohne jedoch politische Handlungsempfehlungen zu geben.