„Eine Impfung schützt auch jemanden, der Ihnen nahesteht, den Sie lieben“

Besuch Bundeskanzlerin im RKI

Bundeskanzlerin Angela Merkel rief die Bevölkerung bei ihrem Besuch des Robert Koch-Institut zur Impfung auf.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Beim Besuch des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Menschen in Deutschland, sich impfen zu lassen. „Die zentrale Frage ist, wie viele Menschen lassen sich impfen“, sagte Merkel. Niemand sei für sich allein geschützt: „Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein“, betonte die Kanzlerin. An alle, die noch unsicher seien richtete sie: „Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, dem Sie nahestehen, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben.“

„Das Virus macht keine Pause“

Um auch mit aggressiveren Varianten des Virus zurechtzukommen, müssten 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen sowie 90 Prozent der über 60-Jährigen geimpft seien. „Von diesen Impfquoten sind wir noch weit entfernt“, sagte Kanzlerin Merkel.

Trotz steigender Impfquote und aktuell niedriger Inzidenzen sei die Pandemie noch nicht vorbei. Aus diesem Grund seien die Hygieneregeln, regelmäßiges Lüften und Testen nach wie vor wichtig und notwendig. Dass das Impfen wirke, sei deutlich an der Belegung der Intensivbetten und Hospitalisierung zu erkennen.

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Video „Je mehr geimpft sind, desto freier werden wir wieder sein“

„Es wird keine Impfpflicht geben“

Die Bundeskanzlerin machte deutlich, dass es keine Impfpflicht geben werde. „Im Moment sind wir in einer Phase, in der wir für eine Impfung werben können. Die Impfbereitschaft ist hoch“, sagte Merkel. Nach Angaben des RKI-Präsidenten Lothar Wieler gebe es nur einen sehr kleinen Anteil von Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Demgegenüber stünde eine sehr hohe Impfbereitschaft von über 80 Prozent. Aus diesem Grund müsse es gelingen, „die Impfung zu den Menschen zu bringen,“ so Wieler.

Motto: Impfen to go

„Wir haben es selbst in der Hand wie der Herbst und der Winter wird“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Er rief die Menschen auf, wann immer sich Gelegenheit zum Impfen biete, diese auch zu nutzen. „Es gibt keine Ausreden mehr“, sagte Spahn. Denn Impfstoff sei genug da, Termine leicht zu bekommen. Bundesländer und Kommunen seien im Moment sehr kreativ, um den Impfstoff zu den Menschen zu bringen mit niedrigschwelligen Impfangeboten auf dem Marktplatz, dem Sportplatz, neben der Kirche, neben der Moschee. Das Versprechen der Bundesregierung, im Sommer allen ein Impfangebot zu machen, werde gehalten, so Spahn.

Neben dem Austausch zur Corona-Schutzimpfung informierten sich die Bundeskanzlerin und der Bundesgesundheitsminister über aktuelle Aufgaben, Vorhaben und Herausforderungen. Merkel dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RKI und sagte: „Wir sind stolz darauf ein solches Institut in Deutschland zu haben.“

Sehen Sie hier die Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel, Bundesgesundheitsminister Spahn und RKI-Präsident Wieler in ganzer Länge.