Akademie für Musiker aus Nahost

Richtfest in Berlin Akademie für Musiker aus Nahost

In der Barenboim-Said-Akademie sollen ab 2016 junge Musikerinnen und Musiker aus dem Nahen Osten ausgebildet werden. Jetzt wurde in Berlin Richtfest gefeiert. Kulturstaatsministerin Grütters unterstrich dabei die Bedeutung dieses kulturellen Versöhnungsprojekts.

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Vor 16 Jahren gründete der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim zusammen mit dem inzwischen verstorbenen amerikanisch-palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra. Die arabischen und israelischen Orchestermitglieder musizieren seitdem jedes Jahr sechs Wochen lang zusammen und setzen dadurch ein Zeichen für ein friedliches Miteinander.

Eine Idee, die nun in der Barenboim-Said-Akademie ein Zuhause erhält. Hier sollen ab Herbst 2016 bis zu 100 israelische und arabische Musik-Studentinnen und Studenten jeweils drei Jahre lang ausgebildet werden. Neben Instrumental- und Musikunterricht sollen auch Philosophie, Geschichte und Literatur zum Lehrangebot gehören.

Grütters: "Frieden ist möglich"

"Mit der Barenboim-Said Akademie feiern wir heute ein wegweisendes kulturelles Versöhnungsprojekt, das uns auch in Berlin einen kleinen Beitrag zum Friedensprozess im Nahen Osten leisten lässt", freute sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Die jungen Musikerinnen und Musiker sollen hier - entlastet von dem oft kriegerischen Lärm ihrer Heimat - aufeinander hören, miteinander musizieren, sich gegenseitig achten und die Botschaft in die Welt tragen: "Frieden ist möglich", erklärte Grütters beim Richtfest.

Konzertsaal nach Entwürfen von Frank Gehry

Die neue Akademie entsteht dort, wo früher das Magazingebäude der Staatsoper war. Neben Probe- und Seminarräumen sowie Büros wird dort auch ein Kammermusiksaal mit über 620 Plätzen nach Plänen des amerikanischen Architekten Frank Gehry errichtet. Er soll künftig auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Kosten wird die Akademie insgesamt rund 33, 7 Millionen Euro. 20 Millionen stellt der Bund aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin zur Verfügung. Weitere Mittel werden von privaten Stiftern aufgebracht.

Und auch künftig wird sich der Bund engagieren. Kulturstaatsministerin Grütters kündigte an, dass sich der Bund am laufenden Betrieb der Akademie beteiligen werde. "Diese Akademie mit internationaler Strahlkraft gehört nach Berlin, sie wird ein einzigartiger Bestandteil unseres reichen Kulturlebens hier werden", ist die Kulturstaatsministerin überzeugt.