Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft
Ein Mahnmal soll künftig an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland erinnern. Das hat der Deutsche Bundestag Ende 2019 beschlossen. Opferverbände und die Bundesstiftung Aufarbeitung haben im Auftrag der Bundesregierung ein Konzept erstellt. Heute wurde es der Kulturstaatsministerin übergeben.
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Dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung gerate manchmal aus dem Blick, wieviel Leid kommunistische Diktaturen weltweit und auch in der ehemaligen DDR verursacht hätten. Darauf wies Kulturstaatsministerin Monika Grütters heute bei der Übergabe des Konzepts für das geplante Mahnmal im Berliner Tränenpalast hin.
Zentraler Gedenkenort in Berlin
Mit dem Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft verbunden sei zudem ein Bildungsauftrag, erklärte Grütters weiter. Es gehe darum, der Verharmlosung entgegenzuwirken und das Bewusstsein für die Bedeutung der Demokratie zu stärken, "erst recht, wenn wir immer wieder erleben müssen, dass unser demokratischer Rechtsstaat geringgeschätzt oder in Frage gestellt wird."
Das Konzept sieht einen Gedenkort in der Mitte Berlins vor, der aus drei Teilen besteht: dem eigentlichen Mahnmal, einem Informationsangebot vor Ort und einer digitalen Dokumentation. Sie soll neben weiterführenden Informationen auch Lehr- und Lernmaterial enthalten.
Gestaltungswettbewerb geplant
Erstellt wurde das Konzept im Auftrag der zuständigen Staatsministerin für Kultur und Medien von der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Sie hatte sich seit langem für die Realisierung eines solchen Mahnmals eingesetzt. Ein Beirat unter Vorsitz der ehemaligen Thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat die Erarbeitung des Konzepts begleitet.
Nun wird sich der Deutsche Bundestag mit dem Konzept befassen. Geplant ist, auf seiner Grundlage einen Gestaltungswettbewerb für das Mahnmal auszuloben.