Start der Marktwächter

Frühwarnsystem beim Verbraucherschutz Start der Marktwächter

Sogenannte Marktwächter beobachten und analysieren ab 2015 den Finanzmarkt und die digitalen Märkte. Sie sollen vor allem Fehlentwicklungen frühzeitig aufdecken, die Politik darauf aufmerksam machen und Handlungsempfehlungen erarbeiten. Ziel ist, mit den gewonnenen Informationen die Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.

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Die Marktwächter werden bei der Verbraucherzentrale Bundesverband und den Verbraucherzentralen der Länder angesiedelt. Sie erfahren oftmals als erste, wo "der Schuh drückt".

Eine Anschubfinanzierung durch die Bundesregierung ermöglicht den Start der Marktwächter. Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas sagte dazu: "Die Marktwächter werden die Position der Verbraucherinnen und Verbraucher stärken. In unübersichtlichen Märkten werden sie die Klarheit und Transparenz erhöhen; Missstände und Fehlentwicklungen durch sie schneller aufgedeckt.“ Davon profitiere letztlich auch die Wirtschaft, so der Minister weiter.

Erkennen – Informieren - Handeln

Oft genug haben private Kleinanleger das Nachsehen, sie werden schlecht beraten und erleiden gar Totalverluste. Ob bei Lebensversicherung, Bankenpapiere oder Kapitalfonds - die von den Verbraucherzentralen bereits gesammelten Beschwerden weisen auf erhebliche Missstände hin.

Datenklau in sozialen Netzwerken oder bei online-Transaktionen, Kostenfallen im Internet, verbotene Werbeanrufe: Auch die Möglichkeiten des Missbrauchs zu Lasten der Verbraucher im Internet und anderen Telekommunikationsangeboten sind vielfältig. Aufgabe der Marktwächter ist deshalb, die Entwicklungen in den genannten Bereichen genau zu beobachten, zu analysieren und noch intensiver aufzuklären. Verbraucher, Politik und Aufsichtsbehörden werden künftig so noch besser aufgeklärt und informiert. Missständen kann man frühzeitig vorbeugen oder sie beseitigen.

Mitwirkung der Verbraucher ist gefragt

Quelle für die Marktbeobachtungen sind die Anfragen und Beschwerden der Verbraucher, die sich an die Verbraucherzentralen wenden. In einem ersten Schritt werden die Verbraucherzentralen bundesweit deren systematische Erfassung verbessern. Anschließend führen fachlich besonders spezialisierte Verbraucherzentralen – im Austausch mit zuständigen Behörden wie etwa der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht oder der Bundesnetzagentur- sowie anderen Akteuren vertiefende Analysen durch.

In den nächsten Jahren besteht aus Verbrauchersicht vor allem bei den Themen Altersvorsorge, Kredite und Versicherungen ein dringender Beobachtungs- und Untersuchungsbedarf. Auch Produkte auf dem Grauen Kapitalmarkt sollen im Fokus stehen.

Im Bereich der digitalen Märkte besteht Untersuchungsbedarf bei den klassischen Telekommunikationsdienstleistungen. Ebenso beim eCommerce und mCommerce, bei digitalen Gütern und Dienstleistungen, etwa Vergleichsportalen, sowie bei nutzergenerierten Inhalten.