Ihr Strom aus Sonnenenergie

Energiewende im privaten Haushalt Ihr Strom aus Sonnenenergie

Haushalte, die sich jetzt zur Eigenstromversorgung für eine Solaranlage auf dem Dach oder am Balkon entscheiden, leisten nicht nur einen vorbildlichen Beitrag zur Energiewende. Denn dieser Strom muss nicht mehr teilweise aus fossilen Energien gewonnen werden. Auch der CO2-Fußabdruck kann mit dem Strom vom Dach oder Balkon erheblich reduziert werden.

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Foto zeigt die Installation einer Solaranlage

Montage einer Solaranlage in der Nähe von Freiburg: Eine Bundesförderung gewährt die Kreditanstalt für Wiederaubau in Form von zinsverbilligten Krediten. 

Foto: mauritius images

Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck eines Vierpersonenhaushalts in Deutschland beträgt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zuletzt (2019) etwa 44 Tonnen im Jahr. Er entsteht durch direkten privaten Verbrauch, Anteile an der Wahrnehmung öffentlicher Dienstleistungen, der Industrieproduktion und dem Verkehr. 

Sonnenenergie ist kosten- und quasi CO2-frei  

Dieser Fußabdruck wäre kurzfristig alleine schon durch eine eigene Stromversorgung aus Sonnenenergie um stattliche 4 Tonnen im Jahr zu verringern. Hierbei wird ein Stromverbrauch von 4.000 Kilowatt die Stunde (kWh) im Haushalt sowie 6.000 kWh für das E-Auto angenommen.

Strom wird zwar immer mehr aus erneuerbaren Energien gewonnen; so liegt der Anteil inzwischen bei über 46 Prozent. Das bedeutet aber zugleich, dass etwa gut die Hälfte des privaten Stroms noch aus fossilen Energien erzeugt wird. Und das hinterlässt einen entsprechend großen CO2-Fußabdruck. Sonnenenergie mittels Photovaltaik in Strom umzuwandeln ist hingegen so gut wie CO2-frei.

Die Solar- oder auch Photovoltaikanlage für die Stromgewinnung

  • auf dem Dach (eines Einfamilienhauses):
    Je nach Bedarf von kleiner Anlage bis großer Anlage fallen derzeit Kosten von circa 10.000 € bis 20.000 € an. Zusätzlich ist ein Stromspeicher nötig, um vom eigenen Strom bei Bedarf auch bei Dunkelheit etwas zu haben. Je nach Größe kommen dafür weitere 5.000 € bis 7.000 € hinzu. Eine Bundesförderung gewährt die Kreditanstalt für Wiederaubau in Form von zinsverbilligten Krediten. Darüber hinaus bieten Länder und Kommunen verschiedene Hilfen.
  • oder am Balkon:
    Solarmodule für die Befestigung am Balkon sind flächenbezogen etwas weniger leistungsstark, jedoch in der Anbringung meistens einfacher und preiswerter. Übrigens werden bereits im Großformat Solarmodule als Glasbalustraden mit integrierten organischen Solarzellen genutzt. Das gibt es beispielsweise in Stuttgart-Möhringen an einem Hochhaus, wo die Anlage seit Mai 2021 in Betrieb ist.

Lassen Sie sich von einem Energieexperten beraten, wie Sie sinnvoll Sonnenenergie nutzen können.

Keine neue Flächen verbraucht

Photovoltaik auf Dächern und an Balkonen, auf und an Häusern also, die bereits gebaut sind, hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Sie versiegelt keine noch unversiegelte Flächen und zwingt im Vergleich zu alternativen Methoden vor allem nicht zum Fällen von Bäumen. Das ist nicht unerheblich, da Bäume, Sträucher, aber auch die kleinen Pflanzen über ihre Photosynthese als bedeutende Senken für CO2 dienen.

Wird die Photovoltaikanlage etwas größer konzipiert, kann das E-Auto gleich mitgeladen werden, und zwar zu Stromerzeugungskosten, die bei etwa 6 bis 7 cent pro kWh liegen. Hingegen kostet Stromtanken etwa an den Autobahnen bei einer sehr großen Spannbreite derzeit im Durchschnitt 60 cent pro kWh. Und wer den Hausanschluss anzapft, muss bekanntermaßen immerhin durchschnittlich 32 cent pro kWh kalkulieren. Diese Alternativen sind nicht nur teurer, sie stammen auch noch gut zur Hälfte aus fossilen Rohstoffen. 

Persönlich, schnell und wirkungsvoll

An der globalen Erderwärmung macht die in Deutschland ausgestoßene CO2-Menge zwar nur knapp zwei Prozent aus. Zum Eindämmen der Erderwärmung kann jeder Haushalt aber ganz persönlich und schon in kürzester Zeit einen konkreten Beitrag leisten. Wirkt dieses Handeln auch über die Landesgrenzen hinweg beispielgebend, so kann das Handeln durchaus zu einem größeren Effekt führen. 

Dieser Effekt wird auch nicht dadurch geschmälert, dass mit dem bisherigen Stromversorger weiterhin ein Vertrag bestehen wird und für die Bereitstellung von Strom im Bedarfsfalle ein Grundpreis zu entrichten ist. Denn der Anspruch auf Stromversorgung in Deutschland verpflichtet die Stromversorger dazu, jeden Haushalt zu jeder Zeit mit Strom versorgen zu können.