Energieeffizienz - Unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende

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Wer energieeffizient handelt, spart Geld und schützt das Klima.

Wer energieeffizient handelt, spart Geld und schützt das Klima.

Foto: Bundesregierung/Tybussek

Für eine erfolgreiche Energiewende ist entscheidend, sowohl die Energieeffizienz zu steigern als auch den absoluten Energiebedarf zu senken. Deshalb strebt die Bundesregierung an, den Stromverbrauch in Deutschland bis 2050 um 25 Prozent zu verringern (verglichen mit dem Wert von 2008). Im Verkehr soll der Endenergiebedarf bis 2050 um 40 Prozent (im Vergleich zu 2005) sinken. Im Gebäudebereich soll sich der Primärenergiebedarf bis 2050 um 80 Prozent vermindern („klimaneutraler Gebäudebestand“).

Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht das Ziel vor, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben. Erreicht werden soll dies mit einer Kombination aus Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Ein Zwischenziel 2030 ist, die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich auf 70 bis 72 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu senken (- 55% gegenüber dem Niveau von 1990).

Energieeffizienz trägt zur Energiewende bei

Energieeffizienz und Energiesparen sind für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar. Auch angesichts des wachsenden Energiehungers auf der Welt und steigender Energiepreise gilt: Energie ist zu kostbar, um sie zu verschwenden. Energieeffizienz bildet den Grundstein, auf dem der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgt. Auch die Erneuerbaren Energien sind mit Umwelteinwirkungen verbunden. Deshalb ist die umweltschonendste Energie die, die man gar nicht erst verbraucht, weil diese nicht erzeugt und transportiert werden muss.

Doch es gibt immer noch zahlreiche Hemmnisse, die einer Steigerung der Energieeffizienz entgegenstehen. So wissen beispielsweise viele private Haushalte oder Unternehmen nicht, dass sie über Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz verfügen und sich das in vielen Fällen auch finanziell rechnet.

Die Bundesregierung setzt daher in der Energiewende auf effektive Instrumente, um Energieeffizienz zu fördern und ein Bewusstsein bei den Energieverbrauchern dafür zu schaffen, was sie selbst tun können.

Energieeffizienz ist das Verhältnis des Einsatzes einer bestimmten Energiemenge zu ihrem Nutzen. Je weniger Energie eingesetzt werden muss, umso energieeffizienter ist ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Bundesregierung unterstützt und fördert Energieeffizienz

Die Bundesregierung unterstützt Unternehmen, Kommunen und private Haushalte dabei, ihre Energiebilanz zu verbessern - unter anderem über verschiedene Förderprogramme zur individuellen Energieberatung. Angebote gibt es zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen (Beratung in den Zentralen und zu Hause), bei der KfW-Bank (Energieberatung im Mittelstand) und bei der Caritas (Stromspar-Check).

Ein weiteres Handlungsfeld ist die energetische Gebäudesanierung privater Haushalte. Die Bundesregierung unterstützt Bauherren und Eigentümer, ihre Gebäude energieeffizient zu sanieren, um den CO2-Ausstoß zu verringern und Energie einzusparen. Seit dem 1. Juli 2021 können Anträge auf entsprechende Förder­kredite und Zuschüsse im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bei der KfW-Bank gestellt werden.

Energieeffizienz in der Wirtschaft zu stärken

Die Klimaschutzpartnerschaft mit Industrie- und Handelskammern hat es sich zum Ziel gesetzt, diese gerade auch in mittelständischen Unternehmen breit vorhandenen, kostengünstigen Potenziale für Klimaschutz und Energieeffizienz stärker zu erschließen. Innovative Technologien sollen in der betrieblichen Praxis engagiert vorangetrieben werden. Im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung im Mittelstand erhalten Betriebe Zuschüsse zu einer Erst- oder Detailberatung in Höhe von 80 beziehungsweise 60 Prozent der Kosten.

Darüber hinaus fördert die Bundesregierung Investitionen, die den Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als Ersatz für veraltete Technik zum Inhalt haben. Die Zuschüsse betragen bis zu 30 Prozent des förderfähigen Investitionsvolumens.

Mit der Neuregelung des so genannten Spitzenausgleichs bei der Strom- und Energiesteuer erhalten Unternehmen diesen Ausgleich nur noch dann, wenn sie Energie- oder Umweltmanagement-Systeme einführen.

Mit der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK) hat die Bundesregierung die Abwärmenutzung der Nutzung von KWK-Wärme gleichgestellt. Im Marktanreizprogramm sind auch Wärmenetze, die Abwärme nutzen, förderfähig. Damit sollen die großen vorhandenen Potenziale zur Energieeinsparung durch Abwärmenutzung besser genutzt werden.

Den Alltag energieeffizienter gestalten und langfristig Energie sparen

Der Energieverbrauch von Wärme über Strom bis hin zum Verkehr lässt sich weiter reduzieren. Die größten Potenziale liegen im Gebäudebereich. Immerhin werden in Deutschland rund 36 Prozent der Endenergie in Gebäuden verbraucht, vorwiegend für Heizung und Warmwasser. Nach wie vor gelten 24 Millionen Wohneinheiten als energetisch sanierungsbedürftig. Hier hat die KfW-Bank mit ihren Förderprogrammen gute Möglichkeiten, die weitere Sanierung des Altbaubestands voranzutreiben und so den Energieverbrauch unmittelbar und nachhaltig zu reduzieren.

Vor einer Sanierung empfiehlt es sich in jedem Fall, einen Energiesparberater zu Rate zu ziehen, der auch nach Hause kommt. Seine Analyse muss ein förderfähiges Sanierungskonzept zum Ergebnis haben. Dazu gibt es einen Zuschuss von 400 Euro zu den Beratungskosten.

Aber auch jenseits von Sanierungsmaßnahmen lässt sich im Haushalt Energie sparen. Hier bieten zum Beispiel die Verbraucherzentralen sowie Energie- und Klimaschutzagenturen kostentenlose Erstberatungen per Telefon oder online an. Kunden der lokalen Energieversorger erhalten in der Regel auch kostenlose Energiespartipps. Haushalte mit geringem Einkommen profitieren ebenfalls vom Stromspar-Check: Caritas und Energie- und Klimaschutzagenturen beraten kostenlos Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld über Einsparmöglichkeiten und installieren kostenlose Sparhelfer.

EU-Energielabel - Energieverbrauch als Entscheidungshilfe beim Kauf

Das bekannte und bunte EU-Energielabel erleichtert den Vergleich der verschiedenen Modelle. Man findet es beispielsweise auf Waschmaschinen, Fernseher, Kühlschränken oder Heizungen. Denn bei Elektrogeräten ist nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch der Stromverbrauch ein wesentlicher Kostenfaktor.

Auf den ersten Blick ist deshalb die Energieeffizienzklasse an Buchstaben von A bis G und an den Farbbalken zu erkennen. Grün bedeutet die höchste Effizienzklasse, Rot die niedrigste.

Auf dem Label ist nicht nur der Energieverbrauch eines Gerätes zu sehen. Es enthält weitere Produktinformationen, wie zum Beispiel den Wasserverbrauch bei Waschmaschinen oder die Lautstärke eines Kühlschranks. Diese Informationen sind in Form von Piktogrammen angegeben. Je nach Effizienzklasse lassen sich so die verschiedenen Geräte miteinander vergleichen und können zu einer jährlichen Kostenersparnis von mehreren Hundert Euros beitragen.

Das neue Energielabel - die Änderungen

Elektrische Haushaltsgeräte sind in den letzten Jahren deutlich energieeffizienter geworden. So befinden sich in mehreren Produktgruppen fast alle Geräte bereits in den obersten Effizienzklassen. Effizienzunterschiede sind für Verbraucherinnen und Verbraucher daher kaum noch zu erkennen. In einigen Produktgruppen gibt es sogar keine Produkte mehr in den niedrigen Effizienzklassen. Deshalb hat die Europäische Union das Energielabel überarbeitet, indem die Produkte wieder über die gesamte farbige Effizienzskala von A bis G verteilt sind.

Für welche Produkte gilt das neue EU-Energielabel?

Die Umstellung begann im März 2021 mit folgenden Produktgruppen:

  • Kühl- und Gefriergeräte inkl. Weinlagerschränke
  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen inkl. Waschtrockner
  • Elektronische Displays inkl. Fernsehgeräte

Seit September 2021 haben auch Leuchten und Lampen die neue Energieeffizienzkennzeichnung. Weitere Produktgruppen werden nach und nach angepasst. Bis 2030 sollen alle Produktgruppen auf das neue EU-Energielabel umgestellt sein.

Was hat sich konkret geändert?

  • Die bekannte farbige Effizienzskala bleibt erhalten
  • Die Plus-Klassen A+ bis A+++ entfallen
  • die Einteilung reicht künftig wieder von A bis G
  • Gleichzeitig werden die Klassengrenzen so verschoben, dass Produkte wieder über die gesamte Bandbreite eingeteilt werden können.

Auch auf den neuen Labels sind Symbole bzw. Piktogramme enthalten, die Zusatzinformationen zu spezifischen Produkteigenschaften wie Fassungsvolumen, Bildschirmdiagonale, Lautstärke oder Wasserverbrauch bieten.

Energieeffizienzstrategie 2050 – Der Fahrplan

Die weltweite Wirtschaft wächst und mit ihr der Energieverbrauch. Gleichzeitig steigen die klimaschädlichen Emissionen. Mit der Ende 2019 verabschiedeten Energieeffizienzstrategie 2050 legt die Bundesregierung erstmals ein Ziel für die Senkung des Primärenergieverbrauchs bis 2030 fest.

Als nationales Energieeffizienzziel will Deutschland bis 2050 den Primärenergieverbrauch im Vergleich zu 2008 halbieren, dabei die Verbraucher vor zu hohen Energierechnungen schützen und zur energieeffizientesten Volkswirtschaft weltweit werden. Die Strategie leistet zugleich den deutschen Beitrag zur Erreichung des EU-Energieeffizienzziels von mindestens 32,5 Prozent bis 2030 (im Vergleich zu einem Referenzszenario) gemäß der novellierten EU-Richtlinie zur Energieeffizienz.

Die Strategie bündelt eine Vielzahl wirksamer Effizienzmaßnahmen für die Dekade 2021-2030 im neuen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE 2.0). Der NAPE 2.0 und das Klimaschutzprogramm 2030 sind eng miteinander verbunden. Denn die überwiegende Zahl der Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs führt gleichzeitig auch zu einer Senkung der Treibhausgasemissionen.

Um - gemeinsam mit Verbänden der Wirtschaft und Zivilgesellschaft, den Bundesländern und Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft - Wege zur Halbierung des Primärenergieverbrauchs bis 2050 zu finden und konkrete Maßnahmen bis 2030 und 2050 zu entwickeln, ist im Mai 2020 der Dialogprozess "Roadmap Energieeffizienz 2050" als Teil der Energieeffizienzstrategie 2050 gestartet. Die Ergebnisse münden in ein Abschlusspapier, das politische, ökonomische und rechtliche Herausforderungen analysiert sowie konkrete Handlungs- und Lösungsoptionen für die Erreichung des 2050-Ziels aufzeigt.

Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke

Im Dezember 2014 schlossen die Bundesregierung und 21 Verbände und Organisationen der Wirtschaft eine Vereinbarung zur Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken. Ziel ist, durch mehr Energieeffizienzmaßnahmen in den teilnehmenden Unternehmen Einsparungen von bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen.

Bislang gibt es 333 Netzwerke in Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe. In diesen Netzwerken waren bzw. sind rund 2.647 Unternehmen/Unternehmensstandorte aktiv. Dank der bislang zahlreichen eingeführten und umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen konnten die Netzwerke bis Mitte 2020 bereits fast fünf Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke hat sich somit seit 2014 als eines der erfolgreichsten Instrumente des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE), der ein Teil des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 ist, bewährt. Deshalb haben Bundeswirtschafts- und Klimaministerium und Bundesumweltministerium die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Initiative beschlossen.

Bis Ende 2025 sollen bis zu 350 neue Netzwerke entstehen, die zusammen bis zu sechs Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen sowie neun bis elf Terawattstunden Endenergie einsparen können. Damit will die Initiative einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Energieeffizienz in Industrie, Handwerk, Handel, Gewerbe und Energiewirtschaft leisten.

Darüber hinaus wird sie um die Themen Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit erweitert. Daher auch die Ausweitung des Namens der Initiative zu "Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke".

Ein Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk besteht aus 8 bis 15 Unternehmen. Jedes Unternehmen entwickelt mit Hilfe eines erfahrenen Energieberaters ein Einsparziel und individuelle Maßnahmen. In einem professionell begleiteten Erfahrungsaustausch setzen sich die Unternehmen dann ein gemeinsames Ziel für ihre Netzwerkarbeit.

Bei der Umsetzung profitieren die beteiligten Unternehmen vor allem vom gegenseitigen "Knowhow-Transfer". Dies betrifft beispielsweise besonders effiziente Technologien, neue Betriebskonzepte oder Fördermöglichkeiten. Auch energie- und klimapolitische Anforderungen des Gesetzgebers an Unternehmen können so gemeinsam – und somit stärker – im Netzwerk angegangen und gelöst werden.