Innovative 5G-Technologie
Wie können wir das jahrzehntealte Weinbauhandwerk durch innovative 5G-Technologien effektiv unterstützen? Damit beschäftigt sich das Forschungsprojekt „Smarter Weinberg“ und das Team um Professorin Maria Wimmer an der Universität Koblenz. „Durch die Technologisierung helfen wir den Winzerinnen und Winzern, ihre Arbeit im Weinberg zu erleichtern, damit sie wirtschaftlich bleibt,“ so Wimmer.
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Einsatz von 5G-Technologien als innovative Helfer
Der Arbeitsplatz des Winzerpaares Angelina und Kilian Franzen befindet sich dort, wo die meisten Menschen bereits beim Zuschauen Höhenangst bekommen würden: Sie bewirtschaften den steilsten Weinberg Europas, den Bremmer Calmont an der Mosel mit einer Steigung von 65 Prozent. Gerade an unzugänglichen Steillagen kann die Arbeit herausfordernd sein. Die Balance zu halten braucht Geschick und ist vor allem Übungssache. Gerade hier können die Möglichkeiten der Digitalisierung perfekt eingesetzt werden.
Krankheiten frühzeitig identifizieren
Die Drohne fliegt über den Weinberg und sendet die erfassten Daten an ein Rechenzentrum. Von dort werden die aufbereiteten Informationen an ein Dashboard übermittelt, das detaillierte Daten und ein 3D-Modell des Weinbergs aufzeigt. Das System ist in der Lage, Krankheiten bei den Weinreben frühzeitig zu identifizieren und wichtige Informationen bereitzustellen. Winzerinnen und Winzer, Expertinnen und Experten sowie Forscherinnen und Forscher können beispielsweise den Zustand der Pflanzen und Böden sowie einzelne Arbeitsschritte am Steilhang verfolgen. Auch können wichtige Maßnahmen wie die Entlaubung oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln rechtzeitig ergriffen werden.
Moderne Technik übernimmt traditionelle Arbeiten
Weitere Innovationstreiber sind autonome Fahrzeuge, die sich eigenständig durch steile Weinberge abseilen. Sie übernehmen traditionelle Aufgaben, die vom Auflockern des Bodens bis hin zum Beschneiden und Entlauben von Pflanzen reichen. Beim Einsatz modernster Technik können die Weinproduzentinnen und -produzenten jederzeit entscheiden, ob die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln erforderlich ist oder nicht.
„Uns liegen diese Steillagen sehr am Herzen und wir haben die Hoffnung, dass mit diesem Projekt Lösungsansätze entwickelt werden“, so die Winzer Franzens, die die berühmten Kulturlandschaften bewahren möchten.
An der Grenze von menschlicher Arbeit und 5G-Technologie
Gerade da, wo menschliche Handarbeit an ihre Grenzen stößt, können smarte Technologien die Potenziale von Moselsteillagen vollständig ausschöpfen und damit einen Herzenswunsch vieler Winzer wie den Franzens realisieren: „Eine Mischung aus Traditionellem und Modernen. Das ist durch eine Digitalisierung supergut möglich.“ Dabei sollen nicht nur die Franzens, sondern auch andere Landwirtinnen und Landwirte motiviert werden, ihre besonderen Landschaften durch effektives Bewirtschaften zu bewahren.
Mehr Informationen zum Projekt „Smarter Weinberg“ finden Sie hier. Das Projekt wird im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.