Offener Brief an FDGB-Chef Harry Tisch

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29. September 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Offener Brief an FDGB-Chef Harry Tisch

29. September 1989: Gewerkschafter des VEB Bergmann-Borsig schreiben einen offenen Brief an den FDGB-Vorsitzenden Harry Tisch. Sie bringen darin ihre Sorgen zur Entwicklung in der DDR zum Ausdruck.

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Harry Tisch - Vorsitzender des FDGB der DDR. Offener Brief an FDGB-Chef Harry Tisch

1989-09-29 Offener Brief an FDGB-Chef Harry Tisch

Foto: ullstein bild

Notwendige Veränderungen einleiten

"Kollege Tisch", schreiben die 21 Gewerkschafter, "wir wenden uns an Sie, weil wir um die Entwicklung unseres Landes besorgt sind und nach Wegen suchen, weiteren Schaden abzuwenden. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie Ihre ganze Kraft und die Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einsetzen, um den öffentlichen Dialog über dringend notwendige Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen einzuleiten und durchzusetzen."

Es gehe darum, den Menschen neue Perspektiven zu bieten, die es ihnen ermöglichen würden, das bisher Erreichte auf der Basis wirklicher individueller Einflussnahme weiterzuentwickeln. Der Sozialismus müsse, so heißt es in dem Schreiben weiter, "zu einer neuen Attraktivität entfaltet werden, die alle motiviert, sich mit ihm zu identifizieren".

1989 hat der volkseigene Betrieb (VEB) Bergmann-Borsig 480 Gewerkschaftsmitglieder. Insgesamt arbeiten dort 4.300 Beschäftigte.

Der offene Brief geht an Harry Tisch als Vorsitzenden des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED. Am 20. Oktober 1989 besucht der FDGB-Chef den VEB Bergmann-Borsig.