Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus

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10. November 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus

10. November 1989: Um den Mauerfall zu feiern, veranstaltet der West-Berliner Senat spontan eine Kundgebung. Bundeskanzler Kohl unterbricht seine Gespräche in Polen und eilt nach Berlin. Begeisterte Menschen aus Ost und West feiern den Fall der Mauer.

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Bundeskanzler Helmut Kohl spricht auf einer Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus zu Berlinern aus beiden Teilen der Stadt. Links neben ihm: Berlins Regierender Bürgermeister, Walter Momper und der SPD-Ehrenvorsitzende Willy Brandt.

Kohl vor dem Schöneberger Rathaus

Foto: Bundesregierung/Lehnartz

Kohl fordert Verzicht auf Machtmonopol

Am Abend kommen mehr als 20.000 Menschen aus Ost und West zum Schöneberger Rathaus. Der West-Berliner Senat hat führende Politiker zu einer Kundgebung eingeladen – auf dem Platz, auf dem der amerikanische Präsident John F. Kennedy 1963 die Solidarität seines Landes mit der Stadt bekundete. Jedem klingen noch die Worte im Ohr: "Ich bin ein Berliner!"

Bundeskanzler Helmut Kohl ist aus Warschau nach Berlin geeilt. Er führte gerade Gespräche mit Polens Staats- und Regierungsspitze, als ihn die Nachricht erreichte. "Herr Bundeskanzler, im Augenblick fällt gerade die Mauer!" - mit diesen Worten soll ihn Eduard Ackermann, einer seiner engsten Vertrauten, unterrichtet haben.

"Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört"

Vor dem Schöneberger Rathaus ruft Kohl die Noch-Machthaber in Ostberlin auf: "Ich appelliere an die Verantwortlichen in der DDR: Verzichten Sie jetzt auf Ihr Machtmonopol!" Und Willy Brandt, früher Regierender Bürgermeister Berlins und Bundeskanzler von 1969 bis 1974, sagt: "Aus dem Krieg und aus der Veruneinigung der Siegermächte erwuchs die Spaltung Europas, Deutschlands und Berlins. Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört. Jetzt erleben wir, und ich bin dem Herrgott dankbar dafür, dass ich dies miterleben darf: Die Teile Europas wachsen zusammen."