Ehrenamtsstiftung geht nach Neustrelitz

Gesellschaftliches Engagement Ehrenamtsstiftung geht nach Neustrelitz

Ehrenamtliches Engagement ist von entscheidender Bedeutung für unsere Gesellschaft. Um dieses Engagement insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Räumen zu stärken, hat die Bundesregierung die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ins Leben gerufen. Sie wird ihren Sitz in Neustrelitz haben. Dem entsprechenden Gesetzentwurf hat der Bundesrat nun abschließend zugestimmt.

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Hände liegen übereinander

Von großer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt - ehrenamtliches Engagement.

Foto: PeopleImages/istock/Getty Images

Besonders in strukturschwachen und ländlichen Regionen ist es häufig schwierig, ehrenamtliche Strukturen aufzubauen und zu erhalten. Vor allem kleinen Initiativen fällt es oftmals schwer, Unterstützung zu bekommen - zum Beispiel bei rechtlichen Fragen oder der Beantragung von Fördermaßnahmen.

Genau hier setzt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt an: Ihr Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement und das Ehrenamt in Deutschland zu stärken, insbesondere in den strukturschwachen und ländlichen Räumen. Die Stiftung soll in Abstimmung mit den bereits bestehenden Bundesprogrammen:

  • Serviceangebote für die Organisation von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt bereitstellen
  • die Vernetzung vor Ort unterstützen
  • ehrenamtlich Tätige bei der Digitalisierung unterstützen
  • und begleitende Forschungsvorhaben fördern

Angesiedelt wird die Engagementstiftung in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern). Auch dies entspricht einem Beschluss der Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse. Der Bund hatte sich vorgenommen, Neuansiedlungen von Behörden künftig bevorzugt in strukturschwachen Regionen vorzunehmen.

Ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Verein oder bei der Freien Wohlfahrtspflege: Derzeit engagieren sich mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Gerade in den ländlichen Räumen haben Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement eine besondere und lange Tradition. Sie tragen aktiv zur Sicherung der Daseinsvorsorge, zum Erhalt des Miteinanders und zur Lebensqualität bei.

Bundesregierung fördert bürgerschaftliches Engagement

Die Bundesregierung fördert ehrenamtliches Engagement mit einer Fülle von Maßnahmen, Programmen und Initiativen, darunter:

  • Freiwilligendienste  wie der Bundesfreiwilligendienst oder das Freiwillige Soziale und das Freiwillige Ökologische Jahr. Hier schuf die Bundesregierung die Möglichkeit für Jüngere, einen Freiwilligendienst auch in Teilzeit zu absolvieren. Vorher gab es diese Option nur für Freiwillige, die mindestens 27 Jahre alt sind.
  • Das Bundesprogramm "Demokratie leben ": 115,5 Millionen Euro stellt die Bundesregierung dafür bereit. Gefördert werden Projekte, die sich für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander einsetzen. Sie werden zu einem großen Teil von Freiwilligen getragen.
  • Das Bundesprogramm "Zusammenarbeit durch Teilhabe ": Es zielt auf die Förderung von Projekten für demokratische Teilhabe speziell in ländlichen und strukturschwachen Regionen ab. Dafür stehen zwölf Millionen Euro bereit.
  • Mehrgenerationenhäuser : Mehr als 540 Häuser in ganz Deutschland unterstützt der Bund finanziell. Sie fördern den Dialog, stärken die Bürgerbeteiligung und damit den Zusammenhalt der Menschen vor Ort.
  • Wertschätzung und Würdigung des Engagements: Die Bundesregierung zeichnet mit verschiedenen Preisen wie dem Deutschen Engagementpreis herausragendes Engagement aus.

Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse

Bereits im Juli 2019 hatte das Kabinett die Einrichtung einer Ehrenamtsstiftung als erste Maßnahme aus den Ergebnissen der Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse  beschlossen. Danach beschloss das Kabinett im Oktober 2019 die gesetzliche Grundlage für die Errichtung als Stiftung des öffentlichen Rechts. Diesem Gesetzentwurf hat der Bundestag jetzt zugestimmt. Nun muss der Bundesrat noch grünes Licht geben.