Aufbruch: Ab in den Westen

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26. März 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Aufbruch: Ab in den Westen

26. März 1989: Die "Welt am Sonntag" veröffentlicht Zahlen des Bundesnachrichtendienstes, wonach die DDR-Regierung davon ausgeht, dass bis Ende 1989 bis zu 1,5 Millionen Bürger das Land verlassen und in die Bundesrepublik übersiedeln wollen.

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DDR-Flüchtlinge auf dem Weg zur Botschaft der Bundesrepublik in Prag. -Foto vom 02./03.11.1989.

Aufbruchsstimmung in den Westen

Foto: picture-alliance/akg-images

Immer mehr wollen ausreisen

"Wir hatten die Informationen von Gewährsleuten aus dem SED-Zentralkomitee", erinnert sich Hans-Georg Wieck, von 1985 bis 1990 Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND). Der BND war überzeugt, dass die Informationen stimmten, denn die steigenden Ausreisewünsche ergaben sich auch aus anderen Quellen.

Besonders groß ist dieser Wunsch im Süden der DDR, wo nahezu jeder zehnte Bürger seine Heimat verlassen will.

Manfred Stolpe zweifelt an BND-Zahlen

Der Zahl von 500.000 Ausreiseanträgen und damit 1,5 Millionen Ausreisewilligen widerspricht vor allem Manfred Stolpe. Der damalige Konsistorialpräsident teilt mit, die evangelische Kirche der DDR gehe von rund 60.000 Anträgen für etwa 150.000 Personen aus. Die Zahl des BND enthalte schlicht "eine Null zu viel".

Der ehemalige BND-Präsident Wieck dazu: "Stolpe hatte ja ein Interesse daran, dass die Unruhe nicht noch größer und das System nicht destabilisiert wird, er war ja offizieller Vertreter der Kirchen in der DDR."

Die heute bekannten Zahlen sprechen eindeutig für ein großes Verlangen der DDR-Bürger, in die Bundesrepublik überzusiedeln: Allein im März 1989 flüchten 5.671 Menschen in den Westen, zusätzlich dürfen 4.487 ausreisen.