Theatermacher melden sich zu Wort

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15. Oktober 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Theatermacher melden sich zu Wort

15. Oktober 1989: Theaterleute und andere Künstler treffen sich im Deutschen Theater in Ostberlin. Doch bei dem Theatertreffen geht es diesmal nicht um Kunst. Die Künstler verurteilen die Verhaftungen rund um den Republik-Geburtstag und planen eine Großdemonstration.

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Deutliche Worte gegen Verhaftungen

Die Kultur rückt in diesen Tagen in den Hintergrund. Viele Künstler sind beunruhigt über die politische Situation in ihrem Land. Insbesondere das brutale Vorgehen gegen friedliche Demonstranten am 7. Oktober und die anschließenden Verhaftungen empören die Theatermacher. In einer Resolution verurteilen sie die Verhaftungen und fordern die Bestrafung der Verantwortlichen.

Der Plan einer Großkundgebung reift

Die Künstler wollen ein Zeichen setzten. Sie wollen gegen die Polizeiübergriffe und für Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit demonstrieren. Es entsteht die Idee, am 4. November eine große Protestkundgebung auf dem Ostberliner Alexanderplatz zu veranstalten. Noch beim Theatertreffen bildet sich die "Initiativgruppe 4.11.", die sich um die Vorbereitung der Kundgebung kümmert.

Bereits einen Tag später stellt die Gruppe einen Antrag auf Genehmigung einer Demonstration. Als acht Tage später immer noch keine Antwort eingegangen ist, beschließt die Initiativgruppe, die Demonstration auch ohne Genehmigung durchzuführen. Doch dazu kommt es nicht.

Am 26. Oktober ist die Antwort da: Die Demonstration ist genehmigt. Die DDR-Führung will jedoch die Kundgebung auch für ihre Zwecke nutzen und lässt einige systemtreue Redner auf die Rednerliste setzen.

Hektische Vorbereitung

Jetzt ist Eile geboten, denn bis zum 4. November ist noch viel Arbeit zu erledigen. Es gilt nicht nur, den Termin bekannt zu machen, das Programm zu erarbeiten, Plakate und Spruchbänder herzustellen und Ordner zu finden. Weitaus schwieriger sind die Gespräche mit dem Magistrat von Ostberlin und der Polizei über den Ablauf und die Streckenführung der Demonstration. Insbesondere um die Streckenführung wird hart gerungen. Aber die Theaterleute erreichen ihr Ziel: Der Demonstrationszug wird auf dem Alexanderplatz, dem zentralsten Platz in Ostberlin, enden.

Viele Berliner werden am 4. November 1989 dem Aufruf zur Kundgebung folgen.