Spahn: „Das Virus gibt nicht einfach auf“

Bundesgesundheitsminister zur Corona-Lage Spahn: „Das Virus gibt nicht einfach auf“

Es gibt sinkende, in den letzten Tagen stagnierende Fallzahlen und eine stetig steigende Zahl an Impfungen gegen das Coronavirus. Gleichzeitig steigt aber der Anteil von besorgniserregenden Virusmutationen.  „Das mahnt zur Vorsicht“, sagt Bundesgesundheitsminister Spahn.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gibt eine Pressekonferenz zur Corona-Lage.

Bundesgesundheitsminister Spahn zur Corona-Lage:  Alle zugelassenen Impfstoffe bieten einen guten Schutz gegen COVID-19.

Foto: picture alliance/dpa

Das Tempo bei den Impfungen gegen das Coronavirus wird sich deutlich erhöhen. Rund fünf Millionen Menschen sind inzwischen geimpft. Bis Ende nächster Woche werden zehn Millionen Impfdosen ausgeliefert sein – da ist sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sicher, wie er am Freitag bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage ausführte.

Der Minister stellte klar, dass auch in Arztpraxen zusätzlich geimpft werden soll, wenn ausreichend Impfdosen vorhanden sind. „Wir bereiten alles vor, von der Abrechnungsziffer bis zur Logistik“, sagte er. Damit keine falschen Erwartungen entstehen, fügte er hinzu, ein fixes Datum könne er jetzt noch nicht nennen.

Spahn betonte, es gebe in der Europäischen Union „drei sichere und wirksame Impfstoffe, die zugelassen sind“. Alle zugelassenen Impfstoffe bieten einen guten Schutz gegen COVID-19, insbesondere verhindern alle Impfstoffe schwere Verläufe.

Schnelltests – ein wichtiges Hilfsmittel im Kampf gegen die Pandemie

Da mittlerweile Schnelltests in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, will der Bundesgesundheitsminister sie noch breiter in die bereits bestehende Teststrategie einbinden. Bisher werden Antigen-Schnell-Tests in Alten- und Pflegeheimen, in Kliniken und auch in Schulen verwendet. Sie werden dort von geschultem Personal abgenommen. Künftig sollen sie auch in kommunalen Testzentren zur Verfügung stehen. Der Minister machte darauf aufmerksam, es wird „am Anfang wahrscheinlich auch Schlangen geben, auch lokal mal Engpässe geben können“.

Auch Laien-Selbst-Tests sollen schnellstmöglich zugänglich gemacht werden. „Es wird Anfang März - nach jetzigem Stand“, so Spahn. Er machte den Unterschied noch einmal deutlich: Schnelltests werden von geschultem Personal in den Testzentren vorgenommen, sie sind nicht für jeden kaufbar – „Selbsttests wird es am Ende überall geben können, nicht nur in Apotheken.“

Neuinfektionen noch zu hoch

„Gemeinsam haben wir in den letzten Wochen wirklich sehr viel erreicht“, stellte Professor Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundesgesundheitsminister fest. Aber: „Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort. Die bundesweiten Fallzahlen scheinen zu stagnieren.“

Wieler schilderte, es sehe im Moment so aus, als steuerten viele Bundesländer auf ein Plateau zu. „Aber dieses Plateau ist immer noch zu hoch, und leider werden dem Robert Koch-Institut auch nach wie vor mehrere hundert Todesfälle pro Tag übermittelt.“

Eine mögliche Erklärung für die Stagnation: die deutliche Zunahme der neuen Virusmutationen. „Das Virus hat einen Boost erhalten, es macht große Sprünge, und da dürfen wir nicht rückwärtsgehen. Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück“, mahnt Wieler. Er machte darauf aufmerksam, dass alle Maßnahmen, die gegen die Ausbreitung des bisher bekannten Virus auch gegen die Ausbreitung gegen die Virusmutanten helfen. Sein Appell: Wir alle sollten uns an die AHA- und L-Regeln halten.