„Wir müssen eine zusätzliche Stress-Situation vermeiden“

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Lauterbach zur aktuellen Corona-Lage „Wir müssen eine zusätzliche Stress-Situation vermeiden“

Trotz steigender Infektionszahlen sieht Bundesgesundheitsminister Lauterbach Deutschland für den Herbst gut vorbereitet. „Ich bin zuversichtlich, wir werden die Welle im Griff haben.“ Corona stehe zwar derzeit nicht mehr so stark im Vordergrund. Dennoch müsse alles dafür getan werden, dass die Pandemie die Menschen nicht zusätzlich belaste. Er stellte vier Maßnahmen vor, mit denen er der Welle begegnen will.

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Auf dem Bild ist im Vordergrund Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und im Hintergrund RKI-Präsident Lothar Wieler zu sehen.

Bundesgesundheitsminiter Karl Lauterbach (r.) hat gemeinsam mit RKI-Präsident Lothar Wieler über die aktuelle Corona-Lage informiert.

Foto: picture alliance / EPA / Clemens Bilan

„Wir befinden uns ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle“, betonte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in einer gemeinsamen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage mit RKI-Präsident Lothar Wieler. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern würden die Fallzahlen steigen. Diese Welle müsse bekämpft werden. „Sie wird nicht so schnell von alleine enden“, sagte er. Da mit einer zunehmenden Zahl an Grippe- und anderen Erkältungserkrankungen zu rechnen sei, erschwere das die Situation. Lauterbach nannte vier Maßnahmen, mit denen er der Welle begegnen will:

Impfkampagne: Genügend Impfstoff vorhanden

Der Minister kündigte eine Impfkampagne an und betonte, es stünden genügend der an die BA.1- und BA.5-Variante angepassten Impfstoffe zur Verfügung. Derzeit würden pro Tag etwa 60.000 Menschen geimpft, sagte er. Allerdings gebe es große Impflücken bei den über 60-Jährigen: 75 Prozent dieser Gruppe hätten noch keine vierte Impfung erhalten. Um das Impfen zu beschleunigen, werde es innerhalb der nächsten zwei Wochen eine innovative Medien-Kampagne geben.

Medikamentöse Behandlung mit Paxlovid

Lauterbach verwies zudem auf den erfolgreichen Einsatz des Medikaments Paxlovid. Dieses verringere die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthaltes von älteren Menschen um 75 Prozent. Auch die Sterblichkeit werde gesenkt. „Wir haben in den letzten Wochen eine Verdreifachung der Paxlovid-Gabe gesehen. Das ist eine sehr gute Nachricht.“

Bessere Datenerfassung mit Pandemie-Radar

Als dritten Punkt nannte der Minister die verbesserte Datenlage. Der sogenannte Pandemie-Radar komme nun sukzessive ans Netz. Eine erste Version sei vor Kurzem auf der Webseite des RKI veröffentlicht worden. Erfasst werden die Daten unter anderem für die Krankenhausbelegung, für sogenannte Sentinel-Praxen, die Fälle von Atemwegserkrankungen melden, und das Abwasser-Monitoring.

Infektionsschutzgesetz: Mögliche Maßnahmen ergreifen

Als vierte Maßnahme ging Lauterbach auf die neuen Rechtsgrundlagen im Infektionsschutzgesetz für Corona-Schutzmaßnahmen ein, die morgen in Kraft treten. Demnach gelten bestimmte Regelungen bundesweit, wie die Maskenpflicht im Fernverkehr oder Test- und Maskenpflichten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Länder können weitere Maßnahmen festlegen, wie die Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen oder im öffentlichen Nahverkehr. 

Der Minister forderte die Länder auf, die Entwicklung der Fallzahlen genau zu beobachten, um zum richtigen Zeitpunkt weitergehende Maßnahmen zu ergreifen. „Wenn wir die Welle nicht begrenzen, kann es sein, dass wir in ein paar Wochen Probleme haben bei der kritischen Infrastruktur, beim Pflegepersonal, Ärzten oder Polizisten“.