Stiko empfiehlt Impfung für alle Jugendlichen ab 12 Jahren

Impfempfehlung ausgeweitet Stiko empfiehlt Impfung für alle Jugendlichen ab 12 Jahren

Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfungen für alle 12- bis 17-Jährigen. Nach gegenwärtigem Wissenstand überwögen die Vorteile der Impfung das Risiko sehr seltener Impfnebenwirkungen, so die Kommission nach Auswertung neuer wissenschaftlicher Daten.

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Foto zeigt eine Jugendliche beim Impfen gegen Corona

Die Delta-Variante stellt laut Stiko für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine Corona-Infektion dar.

Foto: picture alliance / SvenSimon

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine Covid-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen. Sie weitet damit ihre bisherige Impfempfehlung aus, nach der nur Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen und einem damit verbundenen erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung, gegen Corona geimpft werden sollten. Der Beschlussentwurf ist nun in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen.

Die neue Empfehlung ziele in erster Linie auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor Covid-19, so die Stiko in ihrer Mitteilung. Die in Deutschland dominierende Delta-Variante stelle für sie ein deutlich höheres Risiko für eine Corona-Infektion in einer möglichen vierten Infektionswelle dar.

„Eltern und Jugendliche haben damit eine klare Empfehlung, sich für die Impfung zu entscheiden“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Die Fakten sprechen für die Impfung, ausreichend Impfstoff für alle Altersgruppen ist da.“ Wenn gewünscht, könne eine Impfung noch in dieser Woche stattfinden.

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht betonte: „Die Impfempfehlung der Stiko für alle 12- bis 17-Jährigen ist ein ganz wichtiger Schritt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.“ Nun gebe es eine klare, auf wissenschaftlicher Erkenntnis beruhende Orientierung für Eltern und Kinder. „Die Empfehlung erleichtert Eltern und ihren Kindern die Entscheidung“, so Lampbrecht. 

Impfung weiterhin nach ärztlicher Aufklärung

Unverändert solle die Impfung nach ärztlicher Aufklärung zu Nutzen und Risiko erfolgen. Das unabhängige Gremium spricht sich zudem ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.

Die Bundesländer bieten Impfungen für 12- bis 17-Jährige an. Kinder und Jugendliche können in Impfzentren, bei niedergelassenen Kinder-, Jugend- und Hausärzten und als Angehörige von Beschäftigten auch durch Betriebsärzte geimpft werden.

Die Stiko ist unabhängig und erarbeitet ausschließlich auf der Basis der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz die bestmöglichen Impfempfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland. Sie berücksichtigt hierbei stets den aktuellen nationalen wie auch den internationalen Wissensstand und entwickelt ihre Covid-19-Impfempfehlung entsprechend fortlaufend weiter.