Schlepper wirksam bekämpfen

Nato in der Ägäis Schlepper wirksam bekämpfen

Einigung bei den Detailplanungen für das Nato-Engagement in der Ägäis: Nato-Schiffe können nun in türkischen und griechischen Hoheitsgewässern zeitnah zum Einsatz kommen. Die Nato leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Schlepper.

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Einsatzgruppenversorger BONN

Der Einsatzgruppenversorger "Bonn" ist das Führungsschiff des Nato-Verbandes in der Ägäis.

Foto: Bundeswehr/Fiebeler

Die Türkei und Griechenland haben sich bei wichtigen Detailfragen in der Zusammenarbeit mit der Nato und Frontex einigen können.

Die Informationen über das Seegebiet werden künftig in Echtzeit zwischen den Schiffen und Frontex ausgetauscht. Verbindungsoffiziere sorgen dabei für die reibungslose Kommunikation, auch mit den türkischen und griechischen Küstenwachen.

Mit dem deutschen Einsatzgruppenversorger "Bonn" sind zum jetzigen Zeitpunkt insgesamt fünf Einheiten in der Ägäis im Einsatz.

Schiffe zur Aufklärung und Überwachung

Die maritimen Einheiten des bestehenden Nato-Marineverbandes SNMG 2 waren bereits nach der Grundsatzentscheidung der Nato-Verteidigungsminister am 10. und 11. Februar in die Ägäis aufgebrochen.

Der Marineverband widmet sich künftig vor allem der Aufklärung und Überwachung vor Ort. Die Nato unterhält zurzeit vier ständige maritime Einsatzverbände. Diese Verbände sind Teil der Nato und international besetzt. Die SNMG 2 ist einer dieser Verbände. Der Verband operiert vor allem im Mittelmeer, kann bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden. Die SNMG 2 wird aktuell von dem deutschen Flottillenadmiral Jörg Klein auf dem Einsatzgruppenversorger "Bonn" geführt.

Grafik zeigt eine Karte des Einsatzgebietes des Nato-Verbandes gegen illegale Migration.

Nato-Verband in der Ägäis.

Foto: Bundesregierung

Nato leistet wertvollen Beitrag

Die Nato verfüge über herausragende Aufklärungsmöglichkeiten, betonte zuvor bereits Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. "Sie kann damit einen wertvollen Beitrag leisten, dass die zuständigen Küstenwachen vor Ort und Frontex im Kampf gegen die Schlepper und Schleuser in der Ägäis erfolgreich sind."

Flüchtlingsboote sollen von den Nato-Schiffen weder gestoppt noch zurückgeführt werden. Es geht allein darum, Daten zu sammeln und Flüchtlingsströme zu überwachen. Auf diese Weise soll die Nato als Bindeglied die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren erleichtern und zu einem effektiven Informationsaustausch beitragen.

Deutschland stellt derzeit das Führungsschiff. Auf der 174 Meter langen "Bonn" sind rund 210 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Der Einsatzgruppenversorger "Bonn" wurde 2013 in Dienst gestellt und ist neben der "Berlin" (2001) und der "Frankfurt am Main" (2002) das dritte moderne Versorgungsschiff der Deutschen Marine.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich zu weiteren wichtigen Details: "Dies ist ein sehr gutes Beispiel, wie die Nato und die EU bei gemeinsamen Herausforderungen zusammenarbeiten können." Er begrüßte zudem die Schnelligkeit der Entscheidungsfindung, denn in Zeiten einer Krise seien die enge Zusammenarbeit und auch Zeit die entscheidenden Faktoren.