Digitales Lernen nimmt stark zu

Bildung in Pandemie-Zeiten Digitales Lernen nimmt stark zu

Digitales Lernen ist in der Corona-Krise gefragter denn je – vor allem an weiterführenden Schulen. 59 Prozent der 10- bis 15-Jährigen kommunizieren mit Lehrkräften oder anderen Lernenden über entsprechende Lernplattformen oder -portale, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Ein Anstieg von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Ein Schüler errechnet eine Mathe-Gleichung mit einem Tablet.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und digitales Lernen in der Bildung sind.

Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen

Diese Zeit ist vielen Eltern noch sehr präsent: Während des ersten Lockdowns ab Mitte März waren auch die Schulen geschlossen. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte fanden sich vom einen zum anderen Tag zu Hause wieder. Wie sollten die Wissensvermittlung und der Austausch gewährleistet werden? Das digitale Lernen rückte in den Blickpunkt. 

Wie aktuelle Zahlen  des Statistischen Bundesamtes zeigen, hat das digitale Lernen stark zugenommen. Nutzten im letzten Jahr acht Prozent aller 10- bis 15-Jährigen auch digitale Lernplattformen und -portale, waren es im selben Zeitraum dieses Jahres bereits 59 Prozent. Die Zahlen haben sich mehr als versiebenfacht!

Bei den Schülerinnen, Schülern und Studierenden ab 16 Jahren haben sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: 72 Prozent nutzten diesen Weg der Kommunikation zu Lernzwecken (2019: 35 %).

Die Zahlen stammen aus der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie in privaten Haushalten (IKT). Diese wird in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union jährlich durchgeführt. Die Befragung wird vom 01.04. bis zum 31.05. des Erhebungsjahres durchgeführt. Die entsprechende Frage nach den digitalen Lerntätigkeiten bezieht sich auf die letzten drei Monate vor dem Befragungszeitraum.

Die Bundesregierung unterstützt den Prozess

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und digitales Lernen in der Bildung sind. Alle Schulen müssen in die Lage versetzt werden, Präsenzunterricht in der Schule und E-Learning zu Hause miteinander zu verbinden. Die Kompetenz für das Schulwesen liegt bei den Ländern, aber Bund und Länder begreifen die Digitalisierung im Schulwesen als eine gemeinsame Aufgabe. Deshalb unterstützt der Bund die Länder hierbei sehr intensiv, zum Beispiel mit dem Digitalpakt Schule .

Der Digitalpakt Schule ist mittlerweile mit 6,5 Milliarden Euro ausgestattet. Diese setzen sich zusammen aus

  • 5 Milliarden Euro zum Aufbau einer digitalen Infrastruktur (beispielsweise interaktive Whiteboards).  Die Länder ihrerseits entwickeln pädagogische Konzepte und kümmern sich um die Qualifizierung von Lehrkräften. Außerdem stellen sie mit den Kommunen Betrieb, Support und Wartung sicher und entscheiden, ob und wie mobile Endgeräte in ihren Lernmittelregelungen berücksichtigt sind.
  • Weitere 500 Millionen Euro stellt der Bund für digitale Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer bereit. Das digitale Unterrichten erhält durch die Pandemie einen ganz neuen Stellenwert. Umso wichtiger ist es, Schulen und Lehrkräfte entsprechend auszustatten.
  • Mit weiteren 500 Millionen Euro können Schulen Endgeräte beschaffen, die sie an bedürftige Schülerinnen und Schüler ausleihen können. Diese Mittel sind bereits zu einem großen Teil abgeflossen.
  • Außerdem beteiligt sich der Bund mit 500 Millionen Euro bei der Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren.

Des Weiteren wurde zwischen Bund und Ländern verabredet , gemeinsam Kompetenzzentren für Digtiales und digital gestütztes Unterrichten zu schaffen und die Entwicklung und Bereitstellung digitaler Bildungsmedien zu fördern.