Digitale Bildung voranbringen

4. MINT-Gipfel Digitale Bildung voranbringen

"Wir dürfen die Frage, wie es sich mit den MINT-Fächern und den MINT-Berufen entwickelt, nicht dem Zufall überlassen", sagte Bundeskanzlerin Merkel auf dem vierten Nationalen MINT-Gipfel in Berlin. Daraus erwachse ein völlig neuer Anspruch an das gesamte Bildungssystem.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf dem 4. Nationalen MINT-Gipfel des Nationalen MINT-Forums.

Digitale Chancen ergreifen - Digitale Spaltung meistern", heißt das Motto des 4. Nationalen MINT-Forums.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Bundeskanzlerin Angela Merkel beschrieb die Situation in den Schulen: Die Schüler kommen neugierig und mit neuen Kenntnissen über digitale Netze und Technik in die Schule. Die Schulen müssten auch mit entsprechendem Know-how reagieren. Deshalb arbeitet das Bundesbildungsministerium daran, die Lehrer für die neuen Anforderungen zu qualifizieren.

Schule muss digitales Wissen vermitteln

Alle sind in hohem Maß von digitalen Technologien abhängig. Zugang zum Internet zu haben sei bald so normal wie Zugang zu Wasser zu haben. Deshalb müssten die Jugendlichen bereits in den Schulen lernen, was genau im Netz, in Programmen und Anwendungen abläuft. Das digitale Lernen an den Schulen und Hochschulen nimmt zu. Die Lernmöglichkeiten seien aber vor allem an den Schulen sehr unterschiedlich. Ein flächendeckendes digitales Bildungssystem mit einer international vergleichbaren Qualität sei notwendig, so Merkel.

Der 4. Nationale MINT-Gipfel steht unter dem Motto: Digitale Chancen ergreifen - Digitale Spaltung meistern". Experten aus Politik, Zivilgesellschaft, Bildung und Wirtschaft diskutieren darüber, was das Bildungssystem leisten muss, damit Menschen sich lebenslang digitale Kompetenzen erwerben können. Zu Beginn der Konferenz stellten Schülerinnen und Schüler vor, was sie von digitaler Bildung erwarten. Dazu gehören neue Online-Lernplattformen, digitale Lehrerbildung und verantwortliche, freie Nutzung des Netzes.

Jugendliche für MINT-Berufe begeistern

"Wir dürfen die Frage, wie es sich mit den MINT-Fächern und den MINT-Berufen entwickelt, nicht dem Zufall überlassen, sondern müssen früh anfangen, um junge Menschen zu begeistern", so Merkel. Die Bundeskanzlerin wirbt immer wieder für die MINT-Fächer und Berufe. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind Vorreiter für digitales Wissen. Die Bundeskanzlerin hat 2008 die Schirmherrschaft für die Initiative "Zukunft schaffen" übernommen. Das MINT-Forum und die Initiative "Zukunft schaffen" hätten viel auf die Beine gestellt, um die MINT-Bildung voranzubringen, so die Kanzlerin. Das zu gehören Schülerlabore und Techniktage, MINT-Botschafter oder Praktika in Unternehmen. Bereits Kindergartenkinder können im Haus der kleinen Forscher experimentieren.

Jugend forscht braucht mehr Mädchen

Am Wettbewerb "Jugend forscht“" haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten 250.000 Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen. 38 Prozent waren Mädchen, es sollten noch mehr an dem Wettbewerb teilnehmen, warb Merkel.

Sie selbst wirbt beim Girls' Day im Kanzleramt jedes Jahr dafür, dass sich Mädchen für technische Berufe interessieren sollen. "Immerhin haben in diesem Jahr rund 100.000 Mädchen die Chance genutzt, einen naturwissenschaftlichen oder technischen Beruf kennenzulernen, so Merkel. Mehr Frauen studieren Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder Informatik. Es könnten noch mehr werden.

MINT-Fachkräfte haben gute Chancen

In MINT-Berufen haben junge Leute gute Perspektiven und gute Verdienstmöglichkeiten. Die MINT-Fächer haben durch die Digitalisierung noch einmal an Bedeutung gewonnen. Wer sich überlege, in diesem Bereich einen Abschluss zu machen, müsse sich anstrengen, hätte aber sichere Aussichten, so die Kanzlerin. In Zukunft werden Fachkräfte fehlen. Die Fachkräftefrage sei für Deutschland sehr wichtig, um als innovativster Standort zu bestehen. Die hohe Zahl der weltmarktrelevanten Patente zeige, wie viel Know-how es in Deutschland gebe.

Das Nationale MINT-Forum ist Veranstalter des vierten Nationalen MINT-Gipfels. Das Forum hat sich als die Plattform und nationale Stimme für MINT-Bildung in Deutschland etabliert. Es verbindet wichtige Akteure der MINT-Bildung wie Fachverbände, Stiftungen, Wissenschaftseinrichtungen, Arbeitgeberverbände und die Bundesagentur für Arbeit. Das MINT-Forum wurde 2012 von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) zusammen mit BDA und BDI gegründet. Die Bundeskanzlerin ist Schirmherrin der Arbeitgeber-Initiative "MINT Zukunft schaffen".