Ehrung der Bundeskanzlerin

Buber-Rosenzweig-Medaille Ehrung der Bundeskanzlerin

Am Dienstag erhielt Bundeskanzlerin Merkel die Buber-Rosenzweig-Medaille. Mit der Ehrung werden ihre Leistungen um die Verständigung zwischen Christen und Juden gewürdigt. Ursprünglich sollte die Verleihung 2020 stattfinden, wurde pandemiebedingt aber auf dieses Jahr verschoben.

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Buber-Rosenzweig-Medaille

Bei Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille betonte Bundeskanzlerin Merkel die hohe Bedeutung und den besonderen Schutz jüdischen Lebens in Deutschland.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ehrte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag mit der Buber-Rosenzweig-Medaille. Geplant war die Verleihung bereits für 2020, infolge der Corona-Pandemie musste diese aber bereits zweimal verschoben werden. Nun wurde der Festakt im Kanzleramt nachgeholt. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, betonte, dass er es dennoch als guten Zeitpunkt empfinde, weil es die gesamte Amtszeit zu würdigen gelte.

Auszeichnung als Ehre und Ansporn zugleich

„Es ist unsere bleibende Aufgabe jüdisches Leben in Deutschland zu stärken und zu schützen“, betonte Bundeskanzlerin Merkel. Dabei verwies sie beispielhaft auf den Anschlag von Halle im Oktober 2019 oder antisemitische Ausschreitungen vor Synagogen, die Verharmlosung des Holocaust im Zuge von Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie und immer wieder durch Angriffe auf Männer, die eine Kippa tragen. Das dürfe nicht geduldet werden, so die Bundeskanzlerin. Sie verlangte, dass sich die Gesellschaft mit allen Mitteln und der ganzen Konsequenz des Rechtsstaates gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zur Wehr setze.  „Ich empfinde die Auszeichnung mit der Buber-Rosenzweig-Medaille als Ehre, aber vor allen Dingen in diesen Zeiten auch als Ansporn für unseren fortwährenden Einsatz für die Werte unserer Demokratie, für Toleranz und die Würde des einzelnen Menschen. Sie zu achten ist Voraussetzung auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, so Merkel.

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Video Buber-Rosenzweig-Medaille für Bundeskanzlerin

„Tu deinen Mund auf für die Anderen“

Die Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig benannt. Sie steht für besonderen Einsatz zur Verständigung zwischen Christen und Juden. Der Beitrag für die christlich-jüdische Zusammenarbeit kann im wissenschaftlichen, künstlerischen, politischen oder sozialen Bereich erfolgen. Seit 1968 wird die Medaille regelmäßig bei der Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit verliehen. Letztere hat ihren Ursprung im Jahre 1952. Seitdem organisieren die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jedes Jahr Veranstaltungen, um auf die Zielsetzung und das jeweilige Jahresthema hinzuweisen. 2020 war dieses „Tu deinen Mund auf für die Anderen“. Hierbei ging es um die Notwendigkeit, gegen Missstände aufzustehen, sich Unrecht zu widersetzen und für die Schwächeren einzusetzen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die sich für ein besseres Verständnis zwischen Christen und Juden sowie ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen einsetzen. Die ersten Einzelgesellschaften entstanden 1948/49 in München, Wiesbaden, Frankfurt am Main, Stuttgart und Berlin. Der Gewinner der diesjährigen Buber-Rosenzweig-Medaille ist der Theaterintendant und Regisseur Christian Stückl.