An den Klimawandel anpassen

Zweiter Fortschrittsbericht beschlossen An den Klimawandel anpassen

Die Folgen des Klimawandels sind in Deutschland spürbar. Mit dem Zweiten Fortschrittsbericht zieht die Bundesregierung Bilanz über die bisherigen Maßnahmen ihrer Anpassungsstrategie. In diesem Jahr stehen 790 Millionen Euro für den Städtebau zur Verfügung.

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Foto zeigt ein begrüntes Dach.

Das Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" soll etwa die Begrünung von Dächern und Fassaden ermöglichen.

Foto: mauritius images / imageBROKER / Manfred Bail

"Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Das spüren vor allem jene Kommunen, die im Sommer mit Hitze und Wasserknappheit zu kämpfen haben. Damit uns der Umgang mit den Folgen des Klimawandels in Zukunft besser gelingt, brauchen wir gute Planung und Vorsorge mit Weitsicht", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Sie stellte den Zweiten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel vor.

Mit dem Bericht zieht die Bundesregierung eine Bilanz der vergangenen fünf Jahre. Zentraler Bestandteil ihrer Anpassungsstrategie ist der dritte "Aktionsplan Anpassung" mit 180 konkreten Maßnahmen aller Ressorts. Drei Viertel der Maßnahmen des vorigen Aktionsplans sind bereits umgesetzt oder befinden sich weiter in der Umsetzung.

Grafik trägt den Titel "Der Klimawandel ist schon heute spürbar". Weitere Hinweise in der Bildbeschreibung (Weitere Beschreibung unterhalb des Bildes ausklappbar als "ausführliche Beschreibung")

Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. 

Die Grafik hat den Text: 

  • Im Zeitraum von 1881 bis 2019 hat sich hierzulande die mittlere Lufttemperatur um 1,6 Grad erhöht.
  • Die Sommer in den Jahren 2003, 2018 und 2019 waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
  • Wir erleben seit mehr als 2,5 Jahren in Deutschland eine Dürre.
  • Monate mit unterdurchschnittlich niedrigen Grundwasserständen werden häufiger.
  • Hinzu kommen immer öfter auftretende Extremereignisse wie Hitzeperioden und Überschwemmungen.
  • Die Pegel der Nord- und Ostsee zeigen einen überwiegend signifikanten Anstieg für den Meeresspiegel.
  • Das Jahrhunderthochwassers 2002 der Elbe verursachte Schäden von insgesamt rund 11 Mrd. Euro.

Unter der Überschrift "Was tut die Bundesregierung?" steht: 

  • Durch konsequente Klimaanpassungsmaßnahmen Belastungen abmildern und Risiken reduzieren.
  • Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel seit 2008
  • Aktionsplan zur Klimaanpassung mit 180 konkreten Maßnahmen aller Bundesressorts


Foto: Bundesregierung

Soziale Einrichtungen gegen Hitze wappnen

Noch im Oktober 2020 will die Umweltministerin ein neues Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" an den Start bringen. Dafür stehen 150 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung bereit.

Oft fehlten Alten- und Pflegeheimen, Kindertagesstätten oder Krankenhäusern die Mittel, um ausreichend vorzusorgen, so die Ministerin. Kommunen, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen können die Unterstützung erhalten.

Sie können etwa Dächer- und Fassaden begrünen, schattenspendende Pavillons oder Trinkwasserspender anschaffen. Soziale Einrichtungen können auch eigene passgenaue Klimaanpassungskonzepte entwickeln, und werden dabei beraten.

Klimamaßnahmen Voraussetzung bei Städtebauförderung

Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, wie energieeffiziente Gebäude oder mehr Stadtgrün gelten jetzt als Voraussetzung für die Städtebauförderung. Die Bundesregierung stellt allein in diesem Jahr 790 Millionen Euro für den Städtebau zur Verfügung.

Mischwälder und natürliche Überflutungsflächen für gesundes Klima

Seit 2011 verfolgt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das Ziel, die Wälder des Bundes zu klimaresistenten, strukturreichen und standortgerechten Mischwälder zu entwickeln.

Seit dem zweiten Aktionsplan fördert die Bundesregierung Klima-Anpassungsmaßnahmen dauerhaft. Ein Viertel aller Maßnahmen macht die Einrichtung natürlicher Überflutungsflächen aus, wie die Renaturierung von Auen oder natürlicher Gewässerverläufe.

Die Bundesregierung hat 2008 ihre Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorgelegt. Koordiniertes Handeln auf allen staatlichen Ebenen soll die Belastungen durch den Klimawandel abmildern, Risiken und Schäden durch die Erderwärmung verringern und höheren Kosten vorbeugen.