Trend zu höherer Bildung hält an

Bildungsbericht 2018 Trend zu höherer Bildung hält an

Steigende Investitionen in die Bildung, mehr Menschen mit höheren Abschlüssen und ein deutlicher Ausbau der Ganztagsbetreuung: Die KMK und Bundesministerin Karliczek haben den Bildungsbericht 2018 vorgestellt. Für die Bundesregierung bleibt die Chancengerechtigkeit eine wichtige Herausforderung.

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Studierende an der TUHH in Hamburg. Hamburg, Deutschland. Universität, Hörsaal, Studenten, Studentinnen

Auch der siebte Bildungsbericht zeigt: Die hohe Nachfrage nach Studienplätzen hält an.

Foto: Ute Grabowsky/photothek.net

"Auch der siebte Bildungsbericht zeigt wieder, dass immer mehr Menschen nach guter Bildung streben." So kommentiert Bundesbildungsministerin Anja Karliczek ein wichtiges Ergebnis des Bildungsberichts 2018, den sie gemeinsam mit dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK) Helmut Holter vorgestellt hat.

Karliczek unterstrich zudem: Gute Bildung erhöhe die Chancen jedes Einzelnen auf berufliche und gesellschaftliche Teilhabe und ein höheres Einkommen. Laut Bildungsbericht wirkt sich ein höherer Bildungsabschluss auch positiv auf die Gesundheit aus, hebt das politische Engagement und führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit.

Deutlich mehr Menschen mit Hochschulreife

Der Bildungsstand der Bevölkerung hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. 2006 verfügten 23 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren über die Hochschulreife. 2016 waren es bereits 31 Prozent. Im selben Zeitraum sank der Anteil von Menschen mit Hauptschulabschluss von 41 auf 31 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der Hochschulabsolventen.

Weitere zentrale Ergebnisse:

  • Investitionen: Die Ausgaben für das deutsche Bildungssystem sind nach vorläufigen Berechnungen von etwa 274 Milliarden (2015) auf rund 281 Milliarden (2016) gestiegen. Allein der Bund hat seine Investitionen in Bildung seit 2008 verdoppelt.
  • Studiennachfrage: 2017 lag die Zahl der Studienanfänger mit 511.000 zum fünften Mal in Folge über einer halben Million.
  • Kleinkind-Betreuung: Die Betreuungsplätze für unter Dreijährige wurden weiter ausgebaut. Seit 2006 sind mehr als 475.000 zusätzliche Plätze geschaffen worden. Immer häufiger bringen Migranten ihre Kinder in eine Kita.
  • Ganztagsangebote: Jedes zweite Grundschulkind nutzt mittlerweile ein Ganztagsangebot. Die Zahl der Grundschüler im Ganztag stieg von 2005/2006 bis 2016/2017 um 792.000.
  • Weiterbildung: Jeder zweite 18- bis 65-Jährige nimmt an einem Weiterbildungsangebot teil. Damit verbleibt die Quote auf einem konstant hohen Niveau.

Bildungserfolg gekoppelt an soziale Herkunft

Die Bildungsministerin betonte die Bedeutung der Chancengerechtigkeit als zentrales bildungspolitisches Ziel. Nach wie vor habe die soziale Herkunft einen zu starken Einfluss auf den Bildungserfolg. Die Ministerin stellte jedoch klar, dass es keinem Land bisher gelungen sei, diese Koppelung völlig aufzuheben. Wie PISA - Studien zeigten, habe sich die Situation in Deutschland aber verbessert.

Um hier weiter voranzukommen, baut die Bundesregierung unter anderem die Ganztagsbetreuung in den Grundschulen weiter aus. Der Koalitionsvertrag sieht Investitionen von zwei Milliarden Euro vor.

Berufliche Bildung stärken

Karliczek machte deutlich, dass sie auch die berufliche Bildung fördern wolle. So setzt sich die Bundesregierung für die verstärkte Digitalisierung der Berufsschulen ein. Zudem sollen mit dem "Aufstiegs-BAföG" finanzielle Hürden für den beruflichen Aufstieg genommen werden.

Den Nationalen Bildungsbericht erarbeitet alle zwei Jahre eine unabhängige Wissenschaftlergruppe unter Federführung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung. Der Bericht liefert Zahlen und zeigt Entwicklungen aus allen Bildungsbereichen - von der frühkindlichen Bildung bis zur beruflichen Weiterbildung. Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Thema "Wirkungen und Erträge von Bildung".