Berufliche Weiterbildung

Fortbildung wird staatlich gefördert

Akademielehrgang Betriebswirtschaft Dozent: Herr Prof. Dr. Thiermeier im Berufs- und Technologiezentrum

Man lernt nie aus

Foto: Ulf Dieter

Lernen endet nicht mit einem Ausbildungs- oder Hochschulabschluss. Die Anforderungen eines Berufslebens wechseln schnell und erfordern lebenslanges Lernen. Die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung ist jedoch in Deutschland sehr viel geringer als in vielen anderen hochentwickelten Ländern. Deshalb will die Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern, den Ländern, der Bundesagentur für Arbeit und den Weiterbildungsverbänden eine Weiterbildungsallianz schmieden.

Dazu gehört, dass kleine und mittlere Unternehmen darin unterstützt werden, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker weiterzubilden. Darüber hinaus sollen die Bildungs- und Qualifizierungsberatung für alle leicht zugänglich werden. Eine besondere Bedeutung haben tarifvertraglich vereinbarte Lernzeitkonten.

Bildungsprämie

Weiterbildung unterstützt die Bundesregierung mit einer Bildungsprämie von bis zu 500 Euro.

Interessierte suchen sich einen Kurs, einen Lehrgang oder ein Seminar, bei dem sie etwas für ihren Beruf lernen. Das reicht vom Sprachkurs bis hin zu Grundlagenkursen für Existenzgründer. Förderungsberechtigt sind Erwerbstätige, die nicht mehr als 25.600 Euro im Jahr verdienen.

Bildungssparen

Personen, die eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten, können darüber hinaus für ihre Fortbildung sparen. Mit dem Bildungssparen darf innerhalb des Vermögensbildungsgesetzes angespartes Guthaben für eine Weiterbildung genutzt werden. Auf Geldanlagen nach dem Vermögensbildungsgesetz zahlt der Staat eine Prämie, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dafür darf das Guthaben nur für bestimmte Zwecke verwendet werden. Bildung gehört neuerdings auch dazu.

Aufstiegsstipendium

Beruflich Qualifizierte können sich auch um ein Aufstiegsstipendium bewerben. Mindestens 650 Euro sowie 80 Euro Büchergeld gibt es dann monatlich für ein Vollzeitstudium. Auch berufsbegleitende Studiengänge werden gefördert.

Meister-Bafög

dozent und Lehrgangsteilnehmer am Aus- und Weiterbildungszentrum der TRAINICOTraining und Ausbildung Cooperation in Berlin Brandenburg GmbH in Wildau

Mit der technischen Entwicklung Schritt halten

Foto: Ulf Dieter

Das so genannte Meister-Bafög ermuntert Berufserfahrene, an Fortbildungsmaßnahmen wie zum Beispiel Meisterkursen oder ähnlichen Weiterbildungsangeboten teilzunehmen. Alleinstehende ohne Kinder können bis zu 675 Euro monatlich erhalten, Verheiratete mit zwei Kindern bis zu 1.310 Euro. Ein Teil des Geldes ist ein Darlehen, das allerdings unter bestimmten Umständen nicht vollständig zurückgezahlt werden muss.

So werden bei bestandener Prüfung 25 Prozent erlassen. Bis zu 66 Prozent des Restdarlehens entfallen, wenn ein Unternehmen gegründet und Auszubildende oder Arbeitnehmer eingestellt werden.

Lebensbegleitendes Lernen

Mit dem Ausbildungsabschluss endet das Lernen nicht. Lebensbegleitendes Lernen wird für alle Menschen immer wichtiger. Deshalb  fördert die Bundesregierung über das Meister-Bafög die Teilnahme an Meisterkursen. Mit der Bildungsprämie unterstützt sie die Weiterbildung im erlernten Beruf. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, Fortbildungsmaßnahmen mit dem Weiterbildungssparen zu finanzieren. Außerdem können sich beruflich Qualifizierte um ein Aufstiegsstipendium bewerben.

Vierzig Kommunen, die im bundesweiten Wettbewerb "Lernen vor Ort" ermittelt wurden, erhalten rund 60 Millionen Euro Fördergelder gemeinsam vom Bund und dem Europäischen Sozialfonds. Entscheidender Gedanke des Programms ist es, eine Anlaufstelle für die gesamte Beratung in allen Bildungsfragen für alle Altersgruppen direkt vor Ort zu haben. Sie berät Eltern über den besten Bildungsweg für ihre Kinder und bei der  Berufswahl. Außerdem erarbeiten sie Konzepte für bessere Angebote in der Umgebung.

Europäische Mobilität

Bei allen Anstrengungen hat die Bundesregierung auch die europäische Mobilität von Arbeitnehmern und Lernenden im Blick. Qualifikationen sollen europaweit vergleichbar werden und so weltweit für die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen verwertbar sein. Dazu entwickeln Bund und Ländern zusammen mit der Wirtschaft einen Deutschen Qualifikationsrahmen, der zum Europäischen Qualifikationsrahmen in Beziehung gesetzt werden soll.

Länderübergreifende Projekte unterstützt die EU im Programm Grundtvig.

siehe auch Pressemitteilung des BMBF