Wie hilft NEUSTART KULTUR?
Seit Sommer 2020 unterstützt der Bund die Kultur- und Kreativbranche mit dem Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR. Dafür hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gemeinsam mit Kulturverbänden und -fonds 78 Teilprogramme entwickelt.

Durch „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ werden Kulturinstitutionen gefördert, die mit innovativen digitalen Formaten neue Wege des Austauschs und der Interaktion mit ihrem Publikum suchen. Für die 200 ausgewählten Projekte aus dem ganzen Bundesgebiet stehen 31,3 Millionen Euro aus NEUSTART KULTUR zur Verfügung. Eines der geförderten Projekte ist „Von Jedem Eins – Digital“. Um ein „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“ zu erschaffen, sammelt der Künstler Karsten Bott bereits seit 1988 Konsumartikel und Gegenstände des täglichen Bedarfs. Für das Historische Museum Frankfurt hat er im Rahmen des Projekts nicht nur ein wandfüllendes Regal mit 45 Themen-Fächern mit verschiedensten Alltagsdingen entworfen, sondern die Objekte über die Website www.von-jedem-eins.de sowie eine Medienstation im Museum auch digital zugänglich gemacht. Alle Nutzerinnen und Nutzer sind außerdem dazu eingeladen, ihre eigenen Gedanken, Erinnerungen oder Fotos zu den Gegenständen online zu teilen.
Amateurmusik-Ensembles in ländlichen Räumen stehen im Fokus des Förderprogramms „IMPULS“, das über den Bundesmusikverband Chor & Orchester e. V. betreut wird. Gleich alle drei Module des Programms – „Kreativer Neustart“, „Mitgliedergewinnung“ und „Strukturstärkung“ – konnte der Musikverein Waldburg e.V. mit seinem Konzept ansprechen. Er erhielt daher eine Förderung aus dem NEUSTART KULTUR-Programm, für das der Bund insgesamt fast 20 Millionen Euro bereit gestellt hat. Damit konnte der Verein eine interaktive Rallye mit verschiedenen Auftritten im Ort realisieren. Eine eigens entworfene Einladungskarte, die an alle Haushalte verteilt wurde, machte auf die „MusikKultTour“ aufmerksam. Besonders nachhaltig wirkte ein Coaching durch das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg, das ebenfalls Teil der Förderung war.
Mit dem Programm "tanz digital", das der Dachverband Tanz Deutschland umsetzt, unterstützt der Bund Tänzerinnen und Tänzer, Tanzensembles sowie unterschiedliche Tanzinstitutionen dabei, innovative choreografische Formate zu entwickeln und mit neuen Aufnahme- und Produktionsformaten zu experimentieren. Die dabei entstehenden Projekte sollen auf einer neuen Plattform „Tanz digital“ präsentiert werden. Mittlerweile wurde die zweite Ausschreibungsrunde geschlossen. In der ersten Förderrunde konnten zwölf Projekte gefördert werden, darunter das Projekt "point de vue" von cie.toula limnaios. Die in Berlin ansässige Tanzkompagnie integriert verschiedene digitale Medien in ihre Arbeit. In ihren Livestreams reflektiert sie ihre Verwendung und begreift sie als Partner, um neue ästhetische Sprachen zu erkunden – zu entdecken auf www.toula.de.
Was genau ist Traurigkeit? Und wie entsteht sie in unseren Körpern? Diesen Fragen geht Anna Benner in ihrer animierten Videoinstallation "100 Tage Regenwetter” nach. In der Serie von 100 handgezeichneten Animationssegmenten untersucht die Künstlerin das Thema Traurigkeit anhand von intimen und emotionalen Momentaufnahmen. Dabei werden die einzelnen Bilder und der dazugehörige Soundtrack von Raphael Tschernuth nicht nur ohne Erklärung und Kontext dargestellt, sondern auch in zufälliger Reihenfolge. So entsteht für jede Betrachterin und jeden Betrachter eine individuelle Erfahrung. Die Ausstellung war im August und September 2021 in der Galerie Graumalerei in Berlin-Neukölln zu sehen und wurde im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR gefördert. Knapp 700 Galerien erhielten in zwei Runden eine Förderung. Dafür hat die Bundesregierung insgesamt 16 Millionen Euro bereit gestellt. Betreut wurde das Programm durch die Stiftung Kunstfonds.
Kinder und Jugendliche unterschiedlichster kultureller und sozialer Herkunft begegnen sich mitten in der Natur bei den Capoeira- und Tanzprojekten des soziokulturellen Zentrums Kilombo Kleinow. Mithilfe der BKM-Förderung konnte das Zentrum in der brandenburgischen Uckermark unter anderem um Außenbühnen und Atelier- und Wohneinheiten erweitert werden, aber auch neue künstlerische Formate entwickeln. Mittlerweile konnte mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR bundesweit einer Vielzahl von Kulturzentren, Soziokulturellen Zentren und Literaturhäusern dabei geholfen werden, wieder zu öffnen und Kulturangebote auch während der Pandemie aufrechtzuerhalten. Insgesamt 68,7 Millionen Euro stellt der Bund für die beiden Programmlinien, die der Bund Soziokultur umsetzt, zur Verfügung. Bereits 1.230 Anträge konnten bislang bewilligt werden.
Gerade das Theater leidet massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Betroffen sind auch viele zeitgenössische Theaterautorinnen und -autoren, deren Stücke pandemiebedingt nicht oder nur mit stark reduziertem Publikum zur Aufführung gebracht werden können. Der Theaterpodcast "Dreima drama" bietet ihnen ein Forum. Er holt Dramatikerinnen und Dramatiker vor das Mikro, lässt sie über zeitgenössische Stücke sprechen, die sie bewegt haben, und gibt diesen Stücken – zumindest in Ausschnitten – eine Bühne. Der Podcast wird von einem Kollektiv aus Mitgliedern des Theaterautor:innen-Netzwerks produziert und im Rahmen von NEUSTART KULTUR durch den Deutschen Literaturfonds e.V. gefördert.
Im Rahmen der Programmlinie „Digitaler Neustart für Bildende Künstlerinnen und Künstler“ unterstützt die BKM Künstlerinnen und Künstler unter anderem mit Stipendien in Höhe von 6.000 € bei der Entwicklung digitaler Vermittlungsformate. In den ersten beiden Ausschreibungsrunden dieses Teilmoduls, das durch den Deutschen Künstlerbund e.V. durchgeführt wird, konnten bereits 172 Bildende Künstlerinnen und Künstler gefördert werden. Derzeit läuft die dritte Förderrunde, in der noch einmal mehr als 200 Stipendien vergeben werden können. Eine der bereits geförderten Künstlerinnen und Künstler ist Gaby Schulze, die in dem Rahmen gemeinsam mit dem Programmierer Julian Yuma Bartkowiak die VR-App SENSUANCY entwickelt. Schulze kreiert mittels Virtual Reality eine interaktive Skulptur, ein Labyrinth, in dem verschiedene Erlebnisräume zu erforschen sind. Der Betrachter wählt selbst, welchen Raum er betreten will und wohin seine phantastische Reise geht.
Etwa 300 Zirkusse gibt es in Deutschland – traditionell Familienbetriebe und überwiegend reisende Unternehmen. Hinzu kommen noch rund 900 zirkuspädagogische Projekte. Die Corona-Pandemie hat sie hart getroffen. Mit dem Programm „NEUSTART KULTUR im Circus“ konnte der Bund zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. insgesamt 180 Zirkusunternehmen und -projekte dabei unterstützen, ihren Spielbetrieb trotz Corona wiederaufzunehmen. Gefördert wurden pandemiebedingte Investitionen, wie etwa der Ankauf von Zelten, Belüftungsanlagen, Außenbühnen oder Anbauten, um erforderliche Hygienemaßnahmen umsetzen zu können.
Im Programm "WissensWandel", das der Deutsche Bibliotheksverband umsetzt, werden mehr als 720 Digitalisierungsprojekte von Bibliotheken und Archiven gefördert, darunter auch ein Projekt der Stadtbibliothek Ludwigshafen. Mit der Förderung möchte die Bibliothek unter anderem eine Multiplattformstreaming- und Videokonferenz-Lösung anschaffen, um ihr Kursangebot zu optimieren und auszubauen. So sollen bestehende analoge Workshops, wie ihr „3D Druck Grundlagenkurs“, künftig als Onlinekurse angeboten werden können, aber auch neue Formate geschaffen werden. Darüber hinaus möchte die Bibliothek damit diverse Film- und Audioprojekte ermöglichen – und eine benutzerfreundliche Raumbuchungssoftware für alle Angebote, Räume und Geräte einführen.

Durch „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ werden Kulturinstitutionen gefördert, die mit innovativen digitalen Formaten neue Wege des Austauschs und der Interaktion mit ihrem Publikum suchen. Für die 200 ausgewählten Projekte aus dem ganzen Bundesgebiet stehen 31,3 Millionen Euro aus NEUSTART KULTUR zur Verfügung. Eines der geförderten Projekte ist „Von Jedem Eins – Digital“. Um ein „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“ zu erschaffen, sammelt der Künstler Karsten Bott bereits seit 1988 Konsumartikel und Gegenstände des täglichen Bedarfs. Für das Historische Museum Frankfurt hat er im Rahmen des Projekts nicht nur ein wandfüllendes Regal mit 45 Themen-Fächern mit verschiedensten Alltagsdingen entworfen, sondern die Objekte über die Website www.von-jedem-eins.de sowie eine Medienstation im Museum auch digital zugänglich gemacht. Alle Nutzerinnen und Nutzer sind außerdem dazu eingeladen, ihre eigenen Gedanken, Erinnerungen oder Fotos zu den Gegenständen online zu teilen.
Amateurmusik-Ensembles in ländlichen Räumen stehen im Fokus des Förderprogramms „IMPULS“, das über den Bundesmusikverband Chor & Orchester e. V. betreut wird. Gleich alle drei Module des Programms – „Kreativer Neustart“, „Mitgliedergewinnung“ und „Strukturstärkung“ – konnte der Musikverein Waldburg e.V. mit seinem Konzept ansprechen. Er erhielt daher eine Förderung aus dem NEUSTART KULTUR-Programm, für das der Bund insgesamt fast 20 Millionen Euro bereit gestellt hat. Damit konnte der Verein eine interaktive Rallye mit verschiedenen Auftritten im Ort realisieren. Eine eigens entworfene Einladungskarte, die an alle Haushalte verteilt wurde, machte auf die „MusikKultTour“ aufmerksam. Besonders nachhaltig wirkte ein Coaching durch das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg, das ebenfalls Teil der Förderung war.
Mit dem Programm "tanz digital", das der Dachverband Tanz Deutschland umsetzt, unterstützt der Bund Tänzerinnen und Tänzer, Tanzensembles sowie unterschiedliche Tanzinstitutionen dabei, innovative choreografische Formate zu entwickeln und mit neuen Aufnahme- und Produktionsformaten zu experimentieren. Die dabei entstehenden Projekte sollen auf einer neuen Plattform „Tanz digital“ präsentiert werden. Mittlerweile wurde die zweite Ausschreibungsrunde geschlossen. In der ersten Förderrunde konnten zwölf Projekte gefördert werden, darunter das Projekt "point de vue" von cie.toula limnaios. Die in Berlin ansässige Tanzkompagnie integriert verschiedene digitale Medien in ihre Arbeit. In ihren Livestreams reflektiert sie ihre Verwendung und begreift sie als Partner, um neue ästhetische Sprachen zu erkunden – zu entdecken auf www.toula.de.
Was genau ist Traurigkeit? Und wie entsteht sie in unseren Körpern? Diesen Fragen geht Anna Benner in ihrer animierten Videoinstallation "100 Tage Regenwetter” nach. In der Serie von 100 handgezeichneten Animationssegmenten untersucht die Künstlerin das Thema Traurigkeit anhand von intimen und emotionalen Momentaufnahmen. Dabei werden die einzelnen Bilder und der dazugehörige Soundtrack von Raphael Tschernuth nicht nur ohne Erklärung und Kontext dargestellt, sondern auch in zufälliger Reihenfolge. So entsteht für jede Betrachterin und jeden Betrachter eine individuelle Erfahrung. Die Ausstellung war im August und September 2021 in der Galerie Graumalerei in Berlin-Neukölln zu sehen und wurde im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR gefördert. Knapp 700 Galerien erhielten in zwei Runden eine Förderung. Dafür hat die Bundesregierung insgesamt 16 Millionen Euro bereit gestellt. Betreut wurde das Programm durch die Stiftung Kunstfonds.
Kinder und Jugendliche unterschiedlichster kultureller und sozialer Herkunft begegnen sich mitten in der Natur bei den Capoeira- und Tanzprojekten des soziokulturellen Zentrums Kilombo Kleinow. Mithilfe der BKM-Förderung konnte das Zentrum in der brandenburgischen Uckermark unter anderem um Außenbühnen und Atelier- und Wohneinheiten erweitert werden, aber auch neue künstlerische Formate entwickeln. Mittlerweile konnte mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR bundesweit einer Vielzahl von Kulturzentren, Soziokulturellen Zentren und Literaturhäusern dabei geholfen werden, wieder zu öffnen und Kulturangebote auch während der Pandemie aufrechtzuerhalten. Insgesamt 68,7 Millionen Euro stellt der Bund für die beiden Programmlinien, die der Bund Soziokultur umsetzt, zur Verfügung. Bereits 1.230 Anträge konnten bislang bewilligt werden.
Gerade das Theater leidet massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Betroffen sind auch viele zeitgenössische Theaterautorinnen und -autoren, deren Stücke pandemiebedingt nicht oder nur mit stark reduziertem Publikum zur Aufführung gebracht werden können. Der Theaterpodcast "Dreima drama" bietet ihnen ein Forum. Er holt Dramatikerinnen und Dramatiker vor das Mikro, lässt sie über zeitgenössische Stücke sprechen, die sie bewegt haben, und gibt diesen Stücken – zumindest in Ausschnitten – eine Bühne. Der Podcast wird von einem Kollektiv aus Mitgliedern des Theaterautor:innen-Netzwerks produziert und im Rahmen von NEUSTART KULTUR durch den Deutschen Literaturfonds e.V. gefördert.
Im Rahmen der Programmlinie „Digitaler Neustart für Bildende Künstlerinnen und Künstler“ unterstützt die BKM Künstlerinnen und Künstler unter anderem mit Stipendien in Höhe von 6.000 € bei der Entwicklung digitaler Vermittlungsformate. In den ersten beiden Ausschreibungsrunden dieses Teilmoduls, das durch den Deutschen Künstlerbund e.V. durchgeführt wird, konnten bereits 172 Bildende Künstlerinnen und Künstler gefördert werden. Derzeit läuft die dritte Förderrunde, in der noch einmal mehr als 200 Stipendien vergeben werden können. Eine der bereits geförderten Künstlerinnen und Künstler ist Gaby Schulze, die in dem Rahmen gemeinsam mit dem Programmierer Julian Yuma Bartkowiak die VR-App SENSUANCY entwickelt. Schulze kreiert mittels Virtual Reality eine interaktive Skulptur, ein Labyrinth, in dem verschiedene Erlebnisräume zu erforschen sind. Der Betrachter wählt selbst, welchen Raum er betreten will und wohin seine phantastische Reise geht.
Etwa 300 Zirkusse gibt es in Deutschland – traditionell Familienbetriebe und überwiegend reisende Unternehmen. Hinzu kommen noch rund 900 zirkuspädagogische Projekte. Die Corona-Pandemie hat sie hart getroffen. Mit dem Programm „NEUSTART KULTUR im Circus“ konnte der Bund zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. insgesamt 180 Zirkusunternehmen und -projekte dabei unterstützen, ihren Spielbetrieb trotz Corona wiederaufzunehmen. Gefördert wurden pandemiebedingte Investitionen, wie etwa der Ankauf von Zelten, Belüftungsanlagen, Außenbühnen oder Anbauten, um erforderliche Hygienemaßnahmen umsetzen zu können.
Im Programm "WissensWandel", das der Deutsche Bibliotheksverband umsetzt, werden mehr als 720 Digitalisierungsprojekte von Bibliotheken und Archiven gefördert, darunter auch ein Projekt der Stadtbibliothek Ludwigshafen. Mit der Förderung möchte die Bibliothek unter anderem eine Multiplattformstreaming- und Videokonferenz-Lösung anschaffen, um ihr Kursangebot zu optimieren und auszubauen. So sollen bestehende analoge Workshops, wie ihr „3D Druck Grundlagenkurs“, künftig als Onlinekurse angeboten werden können, aber auch neue Formate geschaffen werden. Darüber hinaus möchte die Bibliothek damit diverse Film- und Audioprojekte ermöglichen – und eine benutzerfreundliche Raumbuchungssoftware für alle Angebote, Räume und Geräte einführen.