10 interessante Fakten zur Gemeinsamen Agrarpolitik

Hintergrund 10 interessante Fakten zur Gemeinsamen Agrarpolitik

Die EU-Landwirtschaftsminister haben sich auf eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verständigt. Künftig gilt: Alle Direktzahlungen an Landwirte sind an die Umsetzung von Umwelt- und Klimaleistungen geknüpft. Zehn interessante Fakten zur Gemeinsamen Agrarpolitik.

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Kühe stehen auf einer Weide (Weitere Beschreibung unterhalb des Bildes ausklappbar als "ausführliche Beschreibung")

Durch die Gemeinsame Agrarpolitik wird die Landwirtschaft in Europa ökologischer, nachhaltiger und erhält verlässliche und stabile Rahmenbedingungen.

Foto: Ronny Hartmann

  1. Die Agrarpolitik zählt zu den am stärksten vergemeinschafteten Politikbereichen der Europäischen Union. Die zentralen Vorgaben und die damit verbundene Finanzierung von Maßnahmen erfolgen auf EU-Ebene. GAP steht für "Gemeinsame Europäische Agrarpolitik".
  2. Seit 1962 soll die GAP vor allem sicherstellen, dass Bauern ein angemessenes Einkommen haben und die Nahrungsmittelversorgung in Europa gewährleistet ist.
  3. Mit der GAP wollen die EU-Mitgliedstaaten eine gemeinsame Politik gestalten, die auch eine wesentliche Rolle dabei spielt, die natürlichen Ressourcen zu nutzen und zu erhalten und ländliche Räume zu entwickeln.
  4. Derzeit fließen jedes Jahr etwa 58 Milliarden Euro an Fördergeldern in den Sektor. Das sind rund 40 Prozent des EU-Budgets und der mit Abstand der größte Posten im EU-Haushalt.
  5. Deutschland standen von 2014 bis 2020 jährlich rund 6,2 Milliarden Euro an EU-Mitteln für die Agrarförderung zur Verfügung. Diese verteilen sich auf zwei Säulen.
  6. Aus der ersten Säule finanzieren sich Direktzahlungen an die Landwirte. Gerade für die Existenz kleinerer und mittlerer Betriebe und für die Bewirtschaftung von benachteiligten Regionen sind sie von großer Bedeutung. Denn Direktzahlungen aus der GAP tragen zur Einkommenssicherung und -stabilisierung der Landwirte bei, indem sie die Auswirkungen der zum Teil extremen Preisschwankungen bei Agrarprodukten abfedern.
  7. 30 Prozent der Mittel sind – durch das sogenannte "Greening" – daran gebunden, dass die Landwirte bestimmte Auflagen einhalten. Zum Beispiel geht es dabei um Anbaudiversifizierung, das heißt die Einhaltung einer Fruchtfolge und damit verbunden einer Pflanzenvielfalt, um Dauergrünlanderhalt und ökologische Vorrangflächen mit Landbewirtschaftungsmethoden, die für den Klima- und Umweltschutz besonders förderlich sind.
  8. Die zweite Säule umfasst gezielte Förderprogramme für die nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und die ländliche Entwicklung. Dazu zählen unter anderem Agrarumweltprogramme und die Förderung des ökologischen Landbaus.
  9. Von der GAP profitieren alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und der EU. Zum einen ermöglicht sie ein zuverlässiges Angebot an qualitativ hochwertigen und nahrhaften Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen. Zum anderen honoriert sie Leistungen, die Landwirte für die Allgemeinheit erbringen wie das Schaffen von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum.
  10. Darüber hinaus werden mit der GAP Leistungen für den Erhalt und den Schutz der Umwelt in allen Teilen Deutschlands entlohnt, die Landwirte als so genannte freiwillige Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen erbringen.

Laut einer aktuellen Umfrage des EU-Statistikamtes Eurostat kennen drei von vier EU-Bürgern die Gemeinsame Agrarpolitik und glauben, dass diese allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommt. 95 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Landwirtschaft und ländliche Gebiete für unsere Zukunft in der Europäischen Union wichtig sind. Befragt wurden mehr als 27.000 EU-Bürger aus den 27 EU-Mitgliedstaaten.