Klimaschutz in Kommunen vorantreiben

Masterplan 100 Prozent Klimaschutz Klimaschutz in Kommunen vorantreiben

Bis 2050 95 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber 1990 und 50 Prozent weniger Endenergie verbrauchen - das ist das Ziel der sogenannten Masterplan-Kommunen. Unterstützt werden die insgesamt 41 deutschen Städte und Gemeinden vom Bundesumweltministerium.

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Eine Gruppe von Grundschulkindern umringt einen Baumstumpf. Eines der Kinder deutet mit dem Finger auf die Baumringe. Ein erwachsener Betreuer deutet ebenfalls dorthin.

Klimaschutz und Energie bereits für die Jüngsten erlebbar machen - darum geht es bei dem Projekt "EnergieChecker" der Stadt Kempten.

Foto: Getty Images/Westend61

Mit ihren besonders ambitionierten Klimaschutzzielen sind die Masterplan-Kommunen Vorreiter im Klimaschutz und Vorbild für viele andere Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland. Das Bundesumweltministerium fördert die Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der "Masterplan-Richtlinie" mit insgesamt 21,5 Millionen Euro.

Bevölkerung sensibilisieren

Um ihre selbstgesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, erstellen die Kommunen ein eigenes Konzept: den "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz". Dieser enthält ganz konkrete Klimaschutzmaßnahmen. Das können beispielsweise die Umstellung der kommunalen Energieversorgung auf erneuerbare Energien sein, klimafreundliche Mobilitätskonzepte für den öffentlichen Nahverkehr oder die Einführung einer klimaneutralen Stadtverwaltung. Auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Wichtigkeit des Vorhabens spielt eine große Rolle. Bei all den Maßnahmen werden immer auch die spezifischen lokalen Chancen und Herausforderungen berücksichtigt.

Klimaschutz fängt bei den Jüngsten an

Eine der Masterplan-Kommunen ist Kempten im Allgäu. Um den Endenergieverbauch zu reduzieren und die klimaschädigenden CO2-Emissionen zu minimieren, hat die 67.000-Einwohner-Stadt verschiedene Einzelmaßnahmen auf den Weg gebracht, darunter im Bereich Bauen und Mobilität. So hat die Kommune E-Fahrzeuge für die Stadtverwaltung angeschafft und treibt die energetische Gebäudesanierung voran.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger. Die fängt bereits bei den Jüngsten an. Gemeinsam mit dem Allgäuer Überlandwerk (AÜW), dem Naturerlebniszentrum Allgäu (NEZ) und dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) hat Kempten das Projekt "EnergieChecker" ins Leben gerufen. Das Projekt nimmt Grundschüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe in den Blick. In drei Modulen werden den Kindern die Themen Stromerzeugung und Energiesparen, Klimaschutz und Energienutzung sowie der ökologische Fußabdruck nahegebracht. Möglich wurde das Projekt durch die Masterplan-Förderung des Bundesumweltministeriums.

Nationale Klimaschutzinitiative (NKI)

Das Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums. Nach der Devise "Klimaschutz gelingt, wenn alle mitmachen" hat das Ministerium seit 2008 mehr als 25.000 Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland mit rund 790 Millionen Euro gefördert - und damit Gesamtinvestitionen von mehr als 2,5 Milliarden Euro ausgelöst. Damit hat ein Euro Förderung das Dreifache an Mitteln für den Klimaschutz mobilisiert. Durch die Projektförderung unter dem Dach der NKI konnte eine jährliche Einsparung von 1,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten angestoßen werden - ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag für die nationalen Klimaschutzziele.