Im Elektrohandwerk ab August mehr Geld

Branchen-Mindestlohn Im Elektrohandwerk ab August mehr Geld

Ab 1. August 2016 steigt der Mindestlohn von 9,35 Euro auf 9,85 Euro (Ost) und von 10,10 Euro auf 10,35 Euro (West). Das Bundeskabinett hat jetzt die Erklärung zur Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages im Elektrohandwerk zur Kenntnis genommen.

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Allgemeinverbindliche Mindestlöhne gelten für alle Beschäftigten einer Branche. Kein Arbeitgeber darf sie umgehen. Ab dem 1. Januar 2018 gilt dann für alle im Elektrohandwerk tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein bundeseinheitlicher Mindestlohn von 10,95 Euro.

Der Mindestlohn gilt auch für Elektrohandwerker, die in Betrieben fremder Baubranchen arbeiten, sofern dort kein anderer Tarifvertrag gilt. Oder für jene Beschäftigte, die von Arbeitgebern mit Sitz im Ausland entsendet werden. Im Elektrohandwerk arbeiten gut 41.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Über dem gesetzlichen Mindestlohn

Der Mindestlohn im Elektrohandwerk beträgt:

ab 1. August 2016 9,85 Euro Ost 10,35 Euro West
ab 1. Januar 2017 10,40 Euro Ost 10,65 Euro West
ab 1. Januar 2018 10,95 Euro bundeseinheitlich
ab 1. Januar 2019 11,40 Euro bundeseinheitlich

Verbindliche Mindestlöhne

In Deutschland gilt seit 1. Januar 2015 der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro brutto je Zeitstunde. Bis Ende 2016 kann mit allgemeinverbindlichen Tarifverträgen vom gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro nach unten abgewichen werden. Übergangsweise gelten noch in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie niedrigere Mindestlöhne. Seit dem 1. Januar 2017 müssen alle Beschäftigten in allen Branchen einen Mindestlohn von wenigstens 8,50 Euro erhalten.

Die Mindestlohn-Kommission hat der Bundesregierung am 28. Juni vorgeschlagen, den gesetzlichen Mindestlohn ab dem 1. Januar 2017 auf 8,84 Euro brutto je Zeitstunde festzulegen. Das gilt dann für alle Beschäftigte, die heute schon einen Mindestlohn von 8,50 Euro beziehen. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will dazu die entsprechende Verordnung vorlegen, damit der neue Mindestlohn ab 1. Januar 2017 verbindlich werden kann. Zum Jahresbeginn 2018 soll der neue Mindestlohn von 8,84 Euro dann für alle Branchen gelten.

Aktuell bestehen in 18 Branchen allgemeinverbindliche Mindestlöhne. Die Bundesregierung hat sie gemäß Arbeitnehmer-Entsendegesetz, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz oder Tarifvertragsgesetz für diese Branchen für verbindlich erklärt. So kann der individuellen Situation der jeweiligen Branchen Rechnung getragen werden. Die meisten Branchenmindestlöhne liegen über dem gesetzlichen Mindestlohn.