Mehr Tempo und Zuversicht bei der Transformation

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Forschungsgipfel 2023 Mehr Tempo und Zuversicht bei der Transformation

Bundesarbeitsminister Heil hat dazu aufgerufen, die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft mit mehr Aufbruchstimmung und einer höheren Geschwindigkeit anzugehen. Es gelte, die „Fesseln zu lösen und Tempo zu machen“, betonte Heil beim Forschungsgipfel in Berlin. Ein Schwerpunktthema: die nachhaltige Energieversorgung.

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Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, spricht beim Forschungsgipfel.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei seiner Rede beim Forschungsgipfel.

Foto: David Ausserhofer/Stifterverband

„Deutschland hat große Chancen, die wir ausbauen müssen“, mit diesen Worten brachte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil seine Hauptbotschaft beim Forschungsgipfel in Berlin auf den Punkt: mehr Zuversicht und Aufbruch bei den großen aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Energieversorgung und Gesundheit. Vor allem brauche es mehr Tempo, damit Deutschland in vielen Bereichen an der Weltspitze bleibe.

Transformation mit industrieller Revolution vergleichbar

Der Begriff der Transformation prägte den Forschungsgipfel. Damit ist der grundlegende Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft gemeint. Für Bundesarbeitsminister Heil hat die Transformation unserer Zeit dieselbe Dimension wie die industrielle Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Größe der Aufgabe sei die „ganz große Mission“, die aktuell zu bewältigen sei, hob Heil in seiner Rede hervor. Der Bundesarbeitsminister vertrat auf dem Forschungsgipfel Bundeskanzler Olaf Scholz, der aufgrund des Koalitionsausschusses  nicht teilnehmen konnte.                 

„Blockaden lösen, Chancen nutzen – Ein Innovationssystem für die Transformation“, so das Motto des Forschungsgipfels . Inhaltlich ging es vor allem darum, die Gesundheitswirtschaft zu digitalisieren und das Energiesystem nachhaltig zu gestalten. Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten darüber, wie Forschung und Innovation systemisch weiterentwickelt werden kann – und wie sich übergreifende Strategien in konkrete Roadmaps und klare Prioritäten überführen lassen. Seit 2015 veranstalten der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Leopoldina und die Expertenkommission für Forschung und Innovation mit Unterstützung der Volkswagenstiftung einen gemeinsamen Forschungsgipfel in Berlin.

Welche hohe Bedeutung die Bundesregierung der Transformation beimisst, lässt sich laut Hubert Heil auch an zwei neu eingesetzten Gremien erkennen: Der Zukunftsrat beschäftige sich beispielsweise damit, wie Robotik und Biotechnologie vorangetrieben werden könne. Und in der „Allianz für Transformation“ tausche man sich intensiv über Digitalisierung, nachhaltige Arbeit – und den Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft und einer sicheren Energieversorgung aus.

Heil betonte, dass die Bundesregierung mit ganzer Kraft daran arbeite, bis 2030 insgesamt 80 Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien zu decken. Um dies und die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, sei die Entwicklung neuer Technologien maßgeblich.

Grundlagenforschung zur Anwendung bringen

Wichtig sei in dem Zusammenhang, die starke Grundlagenforschung in Deutschland noch schneller anwendungsorientiert zu machen – und nicht nur in Krisenzeiten. Dass es in Deutschland bei der Forschung und Anwendung sehr zügig gehen könne, habe das Beispiel Biontech gezeigt. Die Entwicklung des Corona-Impfstoffes habe bis zur Markteinführung statt zehn Jahren nur wenige Monate gedauert. Für Heil ein Beleg dafür, „dass wir weltspitze sind, wenn alle Räder richtig ineinandergreifen“ – Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Als weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Transformation in hoher Geschwindigkeit nannte Heil die Abkehr von russischen Gaslieferungen und den Aufbau von LNG(-Flüssiggas)-Terminals an der deutschen Küste. Nun sei es entscheidend, bei der Wasserstofftechnologie zügig voranzukommen. Schon jede zehnte Patentanmeldung für Wasserstoff stammt aus Deutschland – europaweit sind hier deutsche Erfinderinnen und Erfinder vorn.

Verstärkt technologische Innovationen fördern

Eine neue Idee ohne gesetzliche Hürden verfolgen und ausprobieren können – eine wichtige Voraussetzung bei der Entwicklung neuer Technologien. Daher will die Bundesregierung verstärkt Start-ups fördern. Laut Heil stehen hierfür über einen Zukunftsfonds bis 2030 etwa zehn Milliarden Euro zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Baustein, kreative technologische Ideen umzusetzen, sei die Agentur für Sprunginnovationen. Darüber hinaus sei es von großer Bedeutung, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.      

Um die Forschungs- und Innovationspolitik voranzutreiben, hat das Bundeskabinett Anfang Februar eine Zukunftsstrategie beschlossen. Sie will mit neuen Lösungen auf aktuelle Herausforderungen reagieren und so Lebensqualität und Wohlstand erhalten. Inhaltliche Kernpunkte der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ sind eine wettbewerbsfähige Industrie, Klimaschutz, Gesundheit und Resilienz der Gesellschaft. Der Strategie liegt ein ganzheitliches Innovationsverständnis zugrunde. Dies umfasst eine große Bandbreite an Innovationen, wie zum Beispiel technologische Innovationen, neue Geschäftsmodelle und Soziale Innovationen.   

Bei der Transformation müsse man aber vor allem die Menschen mitnehmen – eine weitere wichtige Botschaft des Bundesarbeitsministers. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sei wichtig – müsse aber bezahlbar bleiben. Zudem nahm Hubertus Heil den drohenden Fachkräftemangel in den Blick. Aktuell sei Deutschland mit 46 Millionen Erwerbstätigen sehr gut aufgestellt.

Aufgrund der demografischen Entwicklung sei es entscheidend, alle inländischen Potenziale zu heben und die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte zu unterstützen. Auch hierbei sei Innovationskraft gefragt – und wie in allen Bereichen der Transformation vor allem mehr Tempo.