Familienbericht zeigt, was Eltern leisten

Neunter Familienbericht Familienbericht zeigt, was Eltern leisten

Ein Wandel der Geschlechterrollen, komplexere Familienstrukturen, die Herausforderungen der Digitalisierung: Die Anforderungen bei der Erziehung von Kindern sind anspruchsvoller geworden. Das zeigt der 9. Familienbericht, der im Kabinett behandelt wurde – eine umfassende Bestandsaufnahme der Situation von Eltern.

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Ein Vater und eine Mutter mit ihren zwei Töchtern und ihrem Hund

Der Familienbericht liefert eine gute Grundlage für eine moderne Familienpolitik.

Foto: mauritius images/Jozef Polc/Alamy

Eltern eint der Wunsch, ihren Kindern gute Lebenschancen zu eröffnen. Dabei sind sie heute in vielfacher Hinsicht gefordert. Im Mittelpunkt steht der gestiegene organisatorische Aufwand durch die Berufstätigkeit häufig beider Eltern, steigende Anforderungen an Bildung und Förderung sowie der Einfluss der Medien. Das geht aus dem Neunten Familienbericht hervor, den das Kabinett mit einer Stellungnahme der Bundesregierung beraten hat.

Die Bundesregierung legt in jeder zweiten Wahlperiode einen Bericht über die Lage der Familien in Deutschland vor – dies geht zurück auf eine Aufforderung des Deutschen Bundestages von 1965. Mit der Ausarbeitung beauftragt die Bundesregierung jeweils eine Sachverständigenkommission und nimmt zu dem Bericht Stellung. 

Bundesfamilienministerin Giffey: „Der Familienbericht gibt wichtige Impulse für die zukünftige Gestaltung der Familienpolitik und schreibt uns Empfehlungen ins Stammbuch. Allem voran gilt es, an weiteren Stellschrauben für mehr Partnerschaftlichkeit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu drehen, für mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder und stabile wirtschaftliche Sicherheit zu sorgen.“

Herausforderungen für Eltern steigen

Der Neunte Familienbericht nimmt die soziale und wirtschaftliche Lage, Herausforderungen und Wünsche in den Blick – er liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der Situation von Eltern. Der Bericht behandelt auch die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung auf dem Weg zu einer modernen und partnerschaftlich orientierten Familienpolitik. Zugleich zeigt er weitere Möglichkeiten auf, wie Familien durch Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wirkungsvoll unterstützt werden können. 

Die Sachverständigen arbeiten heraus, dass Eltern zu sein anspruchsvoller geworden ist. Das zeige sich beispielsweise an einem Wandel der Geschlechterrollen, komplexeren Familienstrukturen oder auch den Herausforderungen der Digitalisierung, die die Anforderungen an die Erziehung der Kinder verändert.

Die Kommission gibt Empfehlungen, wie Eltern und Familien wirkungsvoll unterstützt werden können. Sie betont,

  • dass Betreuungs-, und Beratungsangebote der Lebensrealität von Familien und den Ressourcen von Eltern entsprechen müssen;
  • dass der Ausbau der Kinderbetreuung fortgesetzt werden muss, (hier insbesondere der geplante Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder);
  • dass Familienpolitik auf die Lebensrealität von Familien die passenden Antworten finden müsse (beispielsweise bei der Anpassung des Rechts an die vielfältigen Familienformen);
  • dass bestimmte familienpolitische Maßnahmen weiterentwickelt werden sollten. Dazu zählen Maßnahmen, die die Erwerbstätigkeit von Eltern stärken und damit dazu beitragen, die wirtschaftliche Existenz von Familien abzusichern. Dabei rückt die Anforderung, die partnerschaftliche Aufteilung der Verantwortung für Familie und Beruf zu befördern, weiter in den Vordergrund.

Erfolgreiche Maßnahmen für Familien

Die Bundesregierung konzentriert sich in ihrer Stellungnahme auf wesentliche Schlussfolgerungen des Familienberichts. Eine moderne Familienpolitik muss auf die Lebensrealität von Familien die passenden Antworten finden. Dafür liefert der Neunte Familienbericht eine gute Grundlage.

  • Eine erfolgreiche Familienpolitik braucht starke Partner in Ländern, Kommunen und Unternehmen sowie ein familienfreundliches gesellschaftliches Klima.
  • Die Bundesregierung hat bereits zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen ergriffen, um Eltern finanzielle Sicherheit, Erwerbstätigkeit, partnerschaftliche Vereinbarkeit und Zeit mit der Familie zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Kinderbetreuung, das Elterngeld und finanzielle Leistungen wie Kindergeld oder Kinderzuschlag.
  • Einige Familienleistungen wurden zudem angepasst, um zur wirtschaftlichen Stabilisierung von Familien während der Corona-Pandemie beizutragen.

Der Familienbericht sowie die Stellungnahme der Bundesregierung dazu werden nun Bundestag und Bundesrat zugeleitet.