Anpassung an den Klimawandel

Zehn Jahre Nationale Klimaschutzinitiative Anpassung an den Klimawandel

Steigende Temperaturen, Starkregen und Trockenheit. Die Folgen des Klimawandels spürt auch Sendenhorst im Münsterland und hat ein Klimaschutzkonzept entwickelt, um sich zu wappnen. Das Projekt ist eines von 25.000, das von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) seit 2008 gefördert wird.

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Blick nach oben die Baumstämme entlang in das grüne Blätterwerk.

In Hitzeperioden sorgen Grünflächen für Kühlung.

Foto: Colourbox

23.850 Euro hat das Bundesumweltministerium der Kommune seit 2016 zur Verfügung gestellt. Seither ist einiges passiert: Neben einem Integrierten Klimaschutzkonzept wurde ein Teilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel erstellt.

Auf Extremwetterereignisse vorbereitet

Als ein erster Schritt wurde eine Checkliste für die Klimaanpassung in die Bauleitplanung mit aufgenommen: Bei Neubauten sollen nun die Folgen des Klimawandels mitgedacht werden. Beispielsweise werden bei Starkregen große Wassermengen in die Kanalisation geleitet. Und andersherum: Bei Dürre wird Regenwasser gespeichert. Auch der Hochwasserschutz ist in Sendenhorst ein wichtiges Thema: Weil es immer häufiger zu Starkregen und Hochwasser kommt, wurde für ein Neubaugebiet ein Deich errichtet.

Kühlung durch Grünflächen

In Hitzeperioden sorgen vor allem die Grünflächen in der Stadt für Schatten und Kühlung. Sie zu bewahren und bestehende Grünflächen aufzuwerten, ist deshalb ein weiterer Schritt, um die Stadt für die Folgen des Klimawandels fit zu machen. Bei künftiger Bepflanzung soll darauf geachtet werden, Bäume auszuwählen, die gut mit dem sich verändernden Klima zurechtkommen. So halten Baumarten aus Südosteuropa beispielsweise Dürreperioden und Überflutungen besser aus als Linden und Ahorne.

Klimaschutzmanager

Ab Dezember 2018 wird ein Klimaschutzmanager das Team in Sendenhorst verstärken. Er soll den Radverkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver machen und klimaschonende Verkehrsmittel besser vernetzen.

Zehn Jahre NKI

Klimaschutz gelingt, wenn alle mitmachen. Dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe hat sich die NKI des Bundesumweltministeriums verschrieben. Unter dem Dach der NKI hat das Ministerium seit 2008 Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland mit rund 790 Millionen Euro gefördert - und damit Gesamtinvestitionen von über 2,5 Milliarden Euro ausgelöst. Das heißt: Ein Euro Förderung hat das Dreifache an Mitteln für den Klimaschutz mobilisiert - ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag für die nationalen Klimaschutzziele: Bis 2050 soll Deutschland weitgehend klimaneutral werden.

10 Jahre NKI: 2,5 Milliarden Euro wurden für den Klimaschutz mobilisiert, 25.000 Projekte gefördert. 1,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhause) eingespart.

Seit 2008 wurden deutschlandweit zahlreiche Projekte unter dem Dach der NKI initiiert.

Foto: Bundesregierung

Ab dem 1. Januar 2019 gibt es für Kommunen und Akteure aus dem kommunalen Umfeld neue Fördermöglichkeiten zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Das Bundesumweltministerium hat dazu eine neue Fassung der Kommunalrichtlinie veröffentlicht. Zu den neuen Förderschwerpunkten zählen unter anderem kommunales Energie- und Umweltmanagement sowie Verbesserungen für den Radverkehr.