83. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen – Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Das Leid Osteuropas im öffentlichen Bewusstsein verankern"

  • Bundesregierung | Startseite
  • Schwerpunkte der Bundesregierung  

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

83. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen – Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Das Leid Osteuropas im öffentlichen Bewusstsein verankern"

  • Pressemitteilung 268
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

Bei einer Gedenkveranstaltung des Deutschen Polen-Instituts (DPI) in Berlin hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Bedeutung einer aufrichtigen Erinnerungskultur an das millionenfache Leid im Zuge des deutschen Überfalls auf Polen 1939 unterstrichen. Die heutige Gedenkveranstaltung fand auf dem Gelände der ehemaligen Kroll-Oper statt, wo Adolf Hitler seinerzeit den Angriff auf Polen verkündete. Zunächst wurden Ausschnitte aus persönlichen Zeitzeugnissen polnischer Opfer der deutschen Besatzungsherrschaft vorgelesen. Nach einer Schweigeminute legte die Staatsministerin Blumen zu Ehren der Opfer nieder.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Das heutige Gedenken erinnert uns an den Tag, an dem die Nazi-Diktatur mit dem Angriff auf Polen ganz Europa in Flammen gesetzt hat. Die Folgen der verheerenden Zerstörung und Vernichtung wirken in Polen und den Ländern des gesamten östlichen Europas auch 83 Jahre später nach. Was dort im Namen Deutschlands geschehen ist, gehört sichtbar im öffentlichen Bewusstsein verankert. Deshalb setzt sich die Bundesregierung entschlossen für die zügige Errichtung des Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE) und explizit für einen „Ort des Erinnerns und der Begegnung mit Polen“ ein. Er soll Raum geben für ein gemeinsames Erinnern, für den bilateralen Austausch in Gesprächen und Begegnungen, und für das Lernen über unsere gemeinsame Geschichte, Gegenwart und Zukunft in Europa. Nicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat gezeigt, wie teuer uns mangelndes Wissen über die osteuropäischen Nachbarländer und damit auch fehlende Sensibilität ihnen gegenüber zu stehen kommt.“

Die Errichtung eines Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ und für einen „Ort des Erinnerns und der Begegnung mit Polen“ geht auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages im Oktober 2020 zurück. Mit Beginn der neuen Legislaturperiode wurde die Federführung für beide Vorhaben auf das Ressort von Kulturstaatsministerin Claudia Roth übertragen. Im Mai dieses Jahres hatte das Bundeskabinett bereits den von ihr vorgelegten Konzeptentwurf zur Errichtung des Dokumentationszentrums beschlossen. Ausgearbeitet wurde es vom Deutschen Historischen Museum (DHM). Es beinhaltet umfassende Empfehlungen zu Struktur und zu Organen der neuen Einrichtung sowie zur Konzeption einer Dauerausstellung und eines Ortes der Reflexion und des Opfergedenkens. Die Ausarbeitung eines detaillierten Konzeptentwurfs für einen Ort der Begegnung und des Erinnerns mit Polen hat die Staatsministerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen-Institut übertragen.  Derweil werden für beide Vorhaben geeignete Standorte in Berlin gesucht.