Gerade hat der Bundesrat dem Integrationsgesetz zugestimmt. Darin enthalten ist auch Neues zur Berufsorientierung und Berufsausbildung für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive.
Zum Beispiel wird mit dem Integrationsgesetz Rechtssicherheit für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive und Arbeitgeber geschaffen: Auszubildende erhalten eine Duldung für die Gesamtdauer der Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten sie eine Duldung für weitere sechs Monate, um einen Arbeitsplatz zu suchen. Wer nach erfolgreichem Abschluss einer Ausbildung eine Beschäftigung aufnimmt, erhält ein Aufenthaltsrecht für zwei Jahre. Wird die Ausbildung abgebrochen, wird eine Duldung für sechs Monate zur Suche eines neuen Ausbildungsplatzes erteilt. Die bisherige Altersbegrenzung für Geduldete von 21 Jahren für den Beginn der Ausbildung wird aufgehoben.
Außerdem wird die Ausbildungsförderung stärker für junge Flüchtlinge geöffnet.
Eine Berufsausbildung dürfen Asylbewerber (mit Genehmigung der Ausländerbehörde) nach drei Monaten und Geduldete ab dem Tag der Duldung beginnen. Die Arbeitsagentur muss nicht zustimmen. Das gilt auch für bestimmte Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Berufsvorbereitungen.
Das Integrationsgesetz bildet eine Einheit aus Rechten und Pflichten für die zu uns Gekommenen. Sie erhalten frühzeitig Angebote vom Staat. Sie sind jedoch verpflichtet, sich auch selbst um Integration zu bemühen.
Gute Deutschkenntnisse sind entscheidend für die Integration. Sprachförderung, Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration müssen deshalb Hand in Hand gehen. Die Bundesregierung finanziert ab Juli 2016 berufsbezogene Sprachkurse, die noch enger mit Beschäftigung und Ausbildung verzahnt werden. Das neue Internetportal der Bundesregierung "Integration hilft allen. Deutschland kann das." informiert umfassend über die Integrations- und Flüchtlingspolitik.
Die neue Internetseite zeigt, Initiativen dazu vor Ort überall in Deutschland. Der 14-tägliche "Newsletter Migration und Integration aktuell" ergänzt das Informationsangebot.
Vorm Start des Ausbildungsjahrs: Werben für die duale Ausbildung
Die vielen, überwiegend jungen Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren wird einige Zeit dauern. Die demografische Lücke kann mit ihnen nicht geschlossen werden.
Schon jetzt finden viele Betriebe keine Bewerber für ihre Lehrstellen. Konzerne suchen bundesweit nach Auszubildenden. Auch mittelständische Unternehmen und Kammern müssen sich zusammen überregional stärker nach Auszubildenden umsehen. Um ihre Chancen zu nutzen, sollen Ausbildungsinteressierte mobiler werden. Auch an den Gymnasien wird jetzt stärker für die duale Aus- und Weiterbildung und ihre Karrierewege geworben.