Potenziale der Schifffahrt für mehr Nachhaltigkeit

Merkel bei Nationaler Maritimer Konferenz Potenziale der Schifffahrt für mehr Nachhaltigkeit

Die maritime Wirtschaft ist „unabdingbar für die Versorgung unserer Länder mit Gütern aller Art“, das habe sich auch während der Corona-Pandemie gezeigt. So würdigte Kanzlerin Merkel die Bedeutung der Branche für den deutschen Handel in Europa und der Welt.

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Maritime Wirtschaft

Bundeskanzlerin Merkel sieht in einer nachhaltigen maritimen Industrie eine große Chance.

Foto: Bundesregierung/Denzel

„Unverkennbar ist die maritime Branche leider auch in schwere See geraten", fasste Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag bei der virtuellen 12. Nationalen Maritimen Konferenz die momentane Lage zusammen. Es werde auch noch einige Zeit dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Gleichzeitig sagte Merkel Unterstützung für die Branche in der Corona-Pandemie und auch darüber hinaus zu.

Blick nach vorn richten

Auch wenn die Einschnitte durch die Pandemie tief sind, müsse es jetzt um die aktive Gestaltung des Neustarts gehen. Die Branche müsse „nachhaltiger und digitaler" werden, sagte Merkel. Die Kanzlerin rief alle maritimen Akteure dazu auf, die Transformation mitzugestalten und gemeinsam Innovation und Fortschritt voranzubringen.

Europa komme eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, sich auf dem stark umkämpften Weltmarkt zu behaupten. „Mit den deutschen und europäischen Kompetenzen im Schiffbau haben wir die Chance, Europa zum Leitmarkt für klimaschonende, ressourcen- und kostensparende Technologien zu machen“, fügte Merkel hinzu. Eine nachhaltige
maritime Industrie könne beispielhaft dafür stehen, auch in Krisen Chancen zu erkennen und sie zu nutzen.

Motto 2021: „Wirtschaft braucht MEER“

Die diesjährige Konferenz findet am 10. und 11. Mai in Rostock/Warnemünde statt, wird aber aufgrund der Pandemielage als digitale Veranstaltung abgehalten. Sie steht unter dem Motto „Wirtschaft braucht MEER“ und richtet den Blick auf die auch für die Branche großen aktuellen Herausforderungen: Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Die Bundesregierung veranstaltet die Nationale Maritime Konferenz (NMK) seit 2000 alle zwei Jahre. Die NMK unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin ist die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Stärkung des maritimen Standortes Deutschland.

Status der maritimen Wirtschaft

Die maritime Wirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands. In ihrer Gesamtheit erwirtschaftet sie mehr als 40 Milliarden Euro Umsatz und sichert über die Wertschöpfungskette mehr als 400.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Mehr als 90 Prozent des interkontinentalen Warenaustausches erfolgen über den Seeweg. Deutschland transportiert etwa 60 Prozent seiner Warenexporte und einen Großteil seiner Rohstoffimporte per Schiff. Die Häfen sichern einen wichtigen Teil der Grundversorgung der Bevölkerung und der deutschen Industrie.

Maritime Wirtschaft (Weitere Beschreibung unterhalb des Bildes ausklappbar als "ausführliche Beschreibung")

Die Grafik trägt auf hellblauen Grund den Titel „Vier Zahlen zur maritimen Wirtschaft in Deutschland“

Darunter sind vier Informationskacheln im Raster angeordnet.

Kachel oben links: Über 40 Milliarden Umsatz in ihrer Gesamtheit

Kachel oben rechts: Sichert mehr als 400.000 Arbeitsplätze über die Wertschöpfungskette

Kachel unten links: 20 Prozent der weltweiten Containerschiff-Kapazität kommt aus Deutschland

Kachel unten rechts: Deutschland liefert 60 Prozent seiner Warenexporte auf dem Seeweg aus

Foto: Bundesregierung

Mehr Informationen zur Lage der maritimen Wirtschaft und aktuellen Herausforderungen finden Sie in unseren Fragen und Antworten .

Beitrag der Bundesregierung

Mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Branche hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Schifffahrt als klima- und umweltverträgliches Verkehrsmittel zu stärken, zu modernisieren und zu digitalisieren. Mit einer Milliarde Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket fördert die Bundesregierung Innovationen, maritime Forschung und Entwicklung, die Flottenerneuerung von Behördenschiffen, die Umrüstung auf umweltfreundliche Antriebe sowie Betankungsschiffe für alternative Kraftstoffe.

Der Bund unterstützt außerdem die Länder beim Ausbau der Stromversorgungsinfrastruktur in Häfen und Anlegestellen. Auch mit der Nationalen Wasserstoffstrategie behält die Bundesregierung den maritimen Sektor im Blick.