Wirtschaftliche Erholung setzt ein

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Frühjahrsprojektion der Bundesregierung Wirtschaftliche Erholung setzt ein

Die Anstrengungen von Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbrauchern in Verbindung mit den staatlichen Entlastungspaketen wirken. Die Wirtschaft soll mit 0,4 Prozent in diesem Jahr etwas stärker wachsen als zuletzt geschätzt. Und: Die Inflation hat ihren Höhepunkt überschritten.

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Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

„Wir sind auf einem guten Weg uns aus der Krise herauszuarbeiten“, so Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

Foto: picture alliance/dpa

Die Bundesregierung hebt ihre Einschätzung für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr leicht an. Sie rechnet nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent. „Für das nächste Jahr rechnen wir damit, dass sich die Erholung fortsetzt und an Breite gewinnt. Wir sind auf einem guten Weg uns aus der Krise herauszuarbeiten“, sagte Bundeswirtschaftsminister Habeck. Für 2024 erwartet die Bundesregierung ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet.

Mehr Informationen zu der am Mittwoch vorgestellten Frühjahrsprojektion der Bundesregierung finden Sie hier.

Gemeinschaftliche Anstrengungen wirken

Im Januar hatte die Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht für 2023 noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Die deutsche Wirtschaft hat sich im schwierigen Winter 2022/23 als äußerst anpassungs- und widerstandsfähig erwiesen.

Habeck betonte: „Durch eine große Gemeinschaftsleistung, nämlich dank der Einspar-Anstrengungen der Unternehmen und der Verbraucher konnte eine Gasmangellage verhindert werden. Die Stabilisierungsmaßnahmen der Bundesregierung zeigen Wirkung. Wir haben hiermit Unternehmen und privaten Haushalten in einer schweren Zeit unter die Arme gegriffen und die hohen Energiepreise gedämpft. Diese gemeinsamen Kraftanstrengungen haben Standorte in Deutschland und Arbeitsplätze gesichert.“

Inflation hat Höhepunkt überschritten

Die umfangreichen Entlastungs- und Stabilisierungsmaßnahmen der Bundesregierung haben eine stärkere Abschwächung der Wirtschaftskraft im Winterhalbjahr verhindert. Die Entlastungspakete zur Abfederung der gestiegenen Kosten von Unternehmen und der Kaufkraftverluste der privaten Haushalte wirken.

Auch die Inflation, also die Preissteigerung, hat ihren Höhepunkt überschritten. Auf dem höchsten Stand der rasant gestiegenen Energiepreise im vergangenen Jahr betrug die Inflationsrate im Durchschnitt 6,9 Prozent. Für dieses Jahr rechnet die Bundesregierung nun mit einer Inflationsrate von 5,9 Prozent und für kommendes Jahr mit einem Rückgang auf 2,7 Prozent.

Die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher werden zunächst die inflationsbedingten Kaufkraftverluste noch spüren – trotz steigender Einkommen und staatlicher Entlastungen, beispielsweise durch den steuerlichen Inflationsausgleich, die  höhere Familienförderung und die Energiepreisbremsen. Mit mehr privatem Konsum rechnet die Bundesregierung erst im späteren Jahresverlauf bei weiter sinkenden Preisen.

Wir entlasten Deutschland
Die Bundesregierung hat umfangreiche Entlastungspakete geschnürt. Gemeinsam umfassen sie nun mehr als 95 Milliarden Euro. Zusätzlich soll ein Abwehrschirm über 200 Milliarden Euro die Energiekosten dämpfen. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen in dieser Zeit unterstützt und Arbeitsplätze gesichert werden. Hier finden Sie die Maßnahmen im Überblick.

Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gesucht

Auf dem Arbeitsmarkt rechnet die Bundesregierung angesichts der nach wie vor hohen Arbeitskräftenachfrage mit einem weiteren, wenn auch etwas weniger dynamischen Beschäftigungsaufbau.

Die Bundesregierung will mit ihrer Fachkräftestrategie die Erwerbsbeteiligung von Frauen, Älteren und Zugewanderten erhöhen. Sie hat zudem ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht, um mehr qualifizierte Kräfte aus dem Ausland zu gewinnen.

Investitionen in Deutschland stärken

Die Bundesregierung wolle mit ihrer Wirtschaftspolitik die Investitionsbedingungen stärken und mit Blick auf die Transformation für die Zukunft robust aufstellen. Sie unterstütze dies im Rahmen des Klima- und Transformationsfonds.

Deutschland sei ein attraktiver Standort. Das zeige sich bei großen Investitionsplanungen von Unternehmen etwa für die Chipproduktion oder zur Wasserstoffherstellung. Dazu gehöre auch der Einstieg eines amerikanischen Konzerns beim Wärmepumpenhersteller Viessmann.

Auf Erneuerbare Energien bauen

Die deutsche Wirtschaft werde damit wettbewerbsfähiger auf dem breiter werdenden Markt, so Habeck. Einige deutsche Unternehmen verfügen bei zukunftsfähigen Klimatechnologien über großes Know-how und haben etwa die Wärmepumpentechnologie nach vorn gebracht. Die Weichenstellungen für die Energie- und Wärmewende schaffen also große Werte und Wachstum.

Solche Unternehmensinvestitionen seien Investitionen in die Zukunft, die nicht verschlafen werden dürften. Insofern werde er die ausländische Investition prüfen, ob sie die hiesige Produktion und Wettbewerbsfähigkeit steigere und Arbeitsplätze erhalte, sagte der Minister. Denn darum gehe es.

Um in Zukunft kein Erdgas mehr zu verbrauchen, sei die Wärmewende beim Heizungseinbau wesentlich. Die Bundesregierung will mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes eine Modernisierungsoffensive starten. Geplant ist, dass ab Anfang 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden soll.

Die Frühjahrs- und Herbstprojektionen der Bundesregierung bilden die Grundlage für die Steuerschätzungen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich bei der Aufstellung ihrer Haushalte an den geschätzten gesamtwirtschaftlichen Eckwerten. Auch die Meldungen an die Europäische Union im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes werden auf Grundlage der Projektionen erstellt. Zusätzlich zur Frühjahrs- und Herbstprojektion veröffentlicht die Bundesregierung im Rahmen des Jahreswirtschaftsberichts zu Beginn jedes Jahres die Jahresprojektion.