Vor allem Europäer zieht es nach Deutschland

Migrationsbericht 2018 Vor allem Europäer zieht es nach Deutschland

Die Migration nach Deutschland wandelt sich. Immer mehr Menschen kommen, um in unserem Land zu arbeiten oder zu studieren. Vor allem bei Europäern ist Deutschland beliebt: 2018 kamen zwei Drittel aller zugewanderten Personen aus einem europäischen Land. Gleichzeitig ist die Zahl der Asylanträge deutlich zurückgegangen. Das zeigt der aktuelle Migrationsbericht.

2 Min. Lesedauer

Weltkarte mit Titel Zuwanderung nach Deutschland 2018: 66,9 % aus Europa, 13,8 % aus Asien, 4,8 % aus Amerika, 4,2 % aus Afrika und 0,5 % aus Australien und Ozeanien. Anmerkung: 9,8 % aus Sonstigen Herkunftsländern (unbekannt, ungeklärt, ohne Angabe).

Im Jahr 2018 kamen über zwei Drittel aller zugewanderten Personen aus einem europäischen Land.

Foto: Bundesregierung

Das Bundeskabinett hat den vom Bundesinnenministerium vorgelegten Migrationsbericht 2018 beschlossen. Die wichtigsten Ergebnisse: Im Jahr 2018 sind mit 1,59 Millionen etwa so viele Menschen nach Deutschland gezogen wie schon im Vorjahr. Die Beweggründe für die Zuwanderung haben sich allerdings verändert. So sind weniger Menschen aus humanitären Gründen gekommen. Immer mehr Leute zieht es nach Deutschland, um hier zu studieren oder zu arbeiten.

Die Zahlen im Einzelnen

  • Im Jahr 2018 verringerte sich die Zahl der erstmaligen Asylanträge um 18,3 Prozent. Damit ist die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommt, weiter zurückgegangen.
  • 1,59 Millionen Menschen zogen 2018 nach Deutschland. Über zwei Drittel (66,9 Prozent) aller zugewanderten Personen kamen aus einem europäischen Land, davon mehr als jeder zweite (53 Prozent) aus einem Mitgliedstaat der EU. Die zweitgrößte Zahl der Zugezogenen (13,8 Prozent) stammt aus Asien. Lediglich 4,2 Prozent kamen aus Afrika und etwa 5,3 Prozent aus Amerika, Australien oder Ozeanien.
  • 1,2 Millionen Personen haben Deutschland 2018 verlassen. Damit gab es mit 400.000 den niedrigsten Wanderungssaldo seit 2013. 
  • Der Familiennachzug hat sich um 15,4 Prozent abgeschwächt.
  • Immer mehr Menschen kommen zur Arbeitsaufnahme aus einem Drittstaat. 2018 waren es rund 61.000, davon waren zwei Drittel (39.000) Fachkräfte.
  • Rund 12.000 Personen kamen 2018 mit einer Blauen Karte nach Deutschland. Dabei handelt es sich um einen Aufenthaltstitel zum Zweck der Arbeitsaufnahme. Hauptherkunftsländer waren Indien, Russland und die Türkei.
  • Auch für ausländische Studierende ist Deutschland ein beliebtes Ziel: Im Wintersemester 2018 /2019 haben 395.000 Menschen aus dem Ausland an deutschen Hochschulen studiert. Das waren gut 20.000 mehr als im Vorjahr.
  • Von den etwa 81,6 Millionen Einwohnern Deutschlands hatte fast ein Viertel (20,8 Millionen) einen Migrationshintergrund. 
  • Die Mehrheit der ausländischen Bevölkerung (65,4 Prozent ) lebt seit zehn Jahren oder länger in Deutschland, etwa jeder zweite seit mindestens 20 Jahren. 13,7 Prozent dieser Gruppe können auf sogar 40 Jahre und mehr zurückblicken.

Der Migrationsbericht enthält umfassende statistische Daten zur allgemeinen Wanderung, eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Migrationsarten und einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen. Er informiert über die Struktur der ausländischen Bevölkerung sowie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Der Bericht wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Nach der Beschlussfassung im Kabinett geht er dem Bundestag und dem Bundesrat zu.