Deutschland profitiert vom EU-Binnenmarkt

Studie zu Wachstumseffekten Deutschland profitiert vom EU-Binnenmarkt

Deutschland gehört zu den Gewinnern der europäischen Integration: Durch den EU-Binnenmarkt ist das Einkommen der Deutschen um 450 Euro im Jahr gestiegen. Von 1992 bis 2012 erhöhte sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt um zusätzlich 37 Milliarden Euro.

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Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Europäischen Binnenmarkt. Mit 500 Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern und einer Wirtschaftsleistung von 11 Billionen Euro ist er der größte einheitliche Markt der industrialisierten Welt.
Zum 1. Januar 1993 wurden die internen Grenzkontrollen zwischen den EU-Mitgliedstaaten abgeschafft. Das Fundament des Europäischen Binnenmarktes sind die vier Grundfreiheiten – der freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital.

EU-Integration schafft Wirtschaftswachstum

Die zunehmende europäische Integration führte vor allem in Deutschland zu einem Wirtschaftswachstum. Dies weist eine neue Studie nach. So war das reale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Deutschland 2012 rund 2,3 Prozent größer als es ohne diese Integrationsfortschritte gewesen wäre.

Die Studie der Prognos AG im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersuchte die Wachstumseffekte durch den EU-Binnenmarkt in 14 EU-Mitgliedstaaten. Die größten Zuwächse von 1992 bis 2012 wiesen Dänemark und Deutschland auf.

Der EU-Binnenmarkt ist somit der Grund für eine höhere Wirtschaftsleistung Deutschlands von durchschnittlich 37 Milliarden Euro. Das entspricht einem jährlichen Einkommensgewinn von 450 Euro pro Einwohner.

Austausch von Dienstleistungen fördern

Die Studie zeigt auch Handlungsbedarf auf. Denn während der gemeinsame Markt für Waren bereits sehr gut funktioniert, bietet der Dienstleistungsbereich noch Optimierungsmöglichkeiten.
So machten Dienstleistungen gegenwärtig rund 70 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts aus, aber nur 20 Prozent des grenzüberschreitenden Handels zwischen den EU-Ländern.
Um die Versorgung mit Dienstleistungen innerhalb der EU zu verbessern, wären eine bessere Standardisierung von Dienstleistungen und die vollständige Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie erforderlich.