Geschichte der G7

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Von Rambouillet bis Brüssel Geschichte der G7

Im Zuge der Öl- und Finanzkrise trafen sich 1975 die Staats- und Regierungschefs der sechs großen Industrieländer erstmals zu einem Weltwirtschaftsgipfel. Hinzu kamen 1976 Kanada und 1998 Russland. Nach der Krim-Annexion durch Russland hat die G7 im März 2014 beschlossen, sich bis auf weiteres ohne Russland zu treffen.

2 Min. Lesedauer

Vom 15. bis zum 17. September 1975 diskutieren die Staats- und Regierungschefs der sechs wichtigsten westlichen Industrienationen - hier während einer Arbeitssitzung - über die Lage der Weltwirtschaft.Weltwirtschaftsgipfel,G8,Rambouillet …

1975: Erstes Treffen der Staats- und Regierungschefs der größten Wirtschaftsnationen in Rambouillet.

Foto: Bundesregierung/Schaack

Die Initiative ging vom damaligen französischen Präsidenten Valéry Giscard d`Estaing und Bundeskanzler Helmut Schmidt aus. Beide riefen 1975 den ersten "Weltwirtschaftsgipfel" ins Leben. Tagungsort war das Schloss Rambouillet, 50 Kilometer südwestlich von Paris.

Hier tauschten sich die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, den USA, Japan, Großbritannien und Italien über die Öl-und Finanzkrise sowie die Chancen für wirtschaftliche Erholung aus. Bei diesem Treffen, dem ersten G6-Gipfel, verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs eine 15-Punkte-Erklärung und vereinbarten jährliche Treffen unter jeweils rotierender Präsidentschaft. 1976 wurde Kanada in den Kreis aufgenommen.

Erstmals kam es 1977 in London zu direkten Gesprächen der G7 mit der Europäischen Gemeinschaft: Der Präsident der Europäischen Kommission wurde zum G7-Gipfel eingeladen. Mittlerweile nimmt auch der Präsident des Europäischen Rates an den Treffen teil.

Weltwirtschaft und internationale Politik

Die großen ökonomischen Probleme in den 1970er Jahren begründete die Entstehung der G7. Die erste Ölkrise und der Zusammenbruch des Systems der festen Wechselkurse (Bretton Woods) hielten die Welt in Atem. Anlass für die Staats- und Regierungschefs, sich über die internationale Wirtschaftspolitik abzustimmen.

In den 1980er Jahren erweiterte sich das Interesse der G7 auf außen- und sicherheitspolitische Themen. Internationale Herausforderungen waren damals der langjährige Iran-Irak-Konflikt sowie die Besetzung Afghanistans durch die Sowjetunion.

Die Rolle Russlands

Nach der Überwindung des Ost-West-Konflikts lud die G7 1991 erstmals den damaligen sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow zu Gesprächen am Rande des Londoner Gipfels ein.

Russland nahm seither bis 2013 regelmäßig an den Gipfelgesprächen teil. 1998 erfolgte mit dem formellen Beitritt die Gründung der G8: Beim Gipfeltreffen von Birmingham wurde Russland in den Kreis der weltweit führenden Industrienationen aufgenommen.

2014 kam dann der Einschnitt: Aufgrund der Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit der Ukraine durch Russland beschlossen die Staats- und Regierungschefs der G7, nicht am geplanten G8-Gipfel unter russischer Präsidentschaft in Sotschi teilzunehmen. Die G7 will ihre Teilnahme an der G8 solange aussetzen, bis Russland seinen Kurs ändert und wieder ein Umfeld geschaffen ist, in dem die G8 in der Lage ist, sinnvolle Gespräche zu führen.

Stattdessen haben sich erstmals seit 16 Jahren die G7-Mitglieder am 4. und 5. Juni 2014 zum Gipfel in Brüssel getroffen. Seither liegt die G7-Präsidentschaft bis Ende 2015 in den Händen Deutschlands. Der G7-Gipfel wird im Juni 2015 auf Schloss Elmau stattfinden.