Experten hoffen auf schnelle Erholung
Die Corona-Pandemie ist auch wirtschaftspolitisch eine akute Herausforderung. Die Bundesregierung ist daher in ständigem Austausch mit führenden Experten - so wie dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
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Welches Szenario ist für die Wirtschaft derzeit am wahrscheinlichsten?
Auf den steilen Einbruch der Wirtschaftsleistung in der Corona-Krise folgt auch eine steile Erholung - ein solches V-förmiges Szenario ist nach Einschätzung der "Wirtschaftsweisen" derzeit am wahrscheinlichsten.
Risikoalternativen seien ein tieferes V oder eine U-Entwicklung. "Viel hängt am Ende auch davon ab, dass wir schnell wieder aus der Krise herauskommen", so ihr Vorsitzender Lars Feld nach Beratungen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Was ist mit dem Begriff "V-Szenario" gemeint?
Der Begriff "V-Szenario" symbolisiert einen steilen Abwärtstrend, der sich nach dem Erreichen des Tiefpunktes aber ebenso rasch und in ähnliche Höhen wieder aufwärts bewegt. Bei einem "U" ist die Talsohle, bis die Wirtschaft wieder anzieht, länger.
Ein "L-Szenario" - also ein Einbruch ohne absehbares Ende der Talsohle - hält Feld derzeit für weniger wahrscheinlich. "Wir gehen gegenwärtig nicht davon aus, dass wir in ein 'L' kommen, also dauerhaft oder längere Zeit auf einem
niedrigerem Wachstumspfad wären."
Wie bewerten die Wirtschaftsweisen das Rettungspaket der Bundesregierung?
Die von der Bundesregierung bislang getroffenen Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen bezeichnet Feld als "sehr begrüßenswert".
Im nächsten Schritt komme es nun darauf an, für das Jahr 2021 "einen ähnlich starken und schnellen Aufschwung" hinzulegen, wie es ihn in den Folgejahren der Finanzkrise gegeben habe. Dafür seien zum Beispiel "Initialzündungen" auf steuerlicher Seite nötig.
Ist mit einer Rezession zu rechnen?
Der Vorsitzende des Sachverständigenrates rechnet mit einer schweren Rezession in diesem Jahr, aber keinem Einbruch von mehr als zehn Prozent.
Das Münchner Ifo-Institut habe Szenarien von minus fünf bis minus 20 Prozent für 2020 errechnet. Oberhalb von zehn Prozent sei dies aber zu pessimistisch.