Wasserwirtschaft vor neuen Herausforderungen

Nationaler Wasserdialog Wasserwirtschaft vor neuen Herausforderungen

Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt haben im ersten Jahr der UN-Wasserdekade den "Nationalen Wasserdialog" ins Leben gerufen. Das 1. Nationale Wasserforum ist der Startpunkt für den Dialogprozess. Es geht darum, zukünftige Herausforderungen für die Wasserwirtschaft zu diskutieren und Lösungsstrategien zu entwickeln.

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Die deutsche Wasserwirtschaft steht vor neuen und komplexer werdenden Herausforderungen: Klimawandel, demografische Entwicklungen und verändertes Konsumverhalten zum Beispiel bringen umfassende Veränderungen mit sich. Zudem führen neue politische Rahmenbedingungen wie beispielsweise Änderungen in der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik zu anderen Schwerpunkten und Herausforderungen.

UN-Wasserdekade
In der 6. UN-Vollversammlung wurde am 21. Dezember 2016 die Ausrufung der UN-Wasserdekade vom 22. März 2018 bis zum März 2028 beschlossen. In dieser Dekade soll weltweit eine nachhaltige und für alle nutzbringende Bewirtschaftung der Wasserressourcen angestrebt und gefördert werden.

Nachhaltigkeitsstrategie

Im Januar 2017 hat die Bundesregierung eine fortentwickelte deutsche Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Diese beinhaltet auch das UN-Ziel, die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss langfristig geplant werden.

Neben der Nachhaltigkeitsstrategie haben auch andere nationale Strategien Bezüge zur Wasserwirtschaft, zum Beispiel die Biodiversitätsstrategie oder die deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel.

Langfristige Planung erforderlich

Die deutsche Wasserinfrastruktur ist auf Versorgungssicherheit und Langfristigkeit ausgerichtet. Ökosysteme wie Flüsse, Seen und Meere reagieren oftmals sehr langsam auf geänderte Rahmenbedingungen wie die Verringerung von Nährstoffeinträgen.

Gleiches gilt für Maßnahmen der Daseinsvorsorge zum Schutz von Leben und Gütern vor Hochwasserkatastrophen oder Dürren, die der weit vorausschauenden Planung bedürfen und mit erheblichen finanziellen Investitionen verbunden sind. Daher sollen und müssen die erforderlichen Handlungsoptionen bereits heute mit den beteiligten Akteuren diskutiert werden.

Nationaler Wasserdialog

Eingeladen im Dialogprozess mitzuwirken, sind Akteure aus der Wasserwirtschaft und angrenzenden Wirtschaftszweigen wie Landwirtschaft und Verkehr. Dies sind beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen, aus der Zivilgesellschaft, Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden, aus der Privatwirtschaft sowie aus Wissenschaft und Forschung.

Gemeinsam diskutieren die Akteure über zukünftige Entwicklungen der Wasserwirtschaft. Sie entwickeln Handlungsoptionen, die es ermöglichen, mit den sich ändernden Bedingungen umzugehen und die deutsche Wasserwirtschaft langfristig zukunftsfähig zu gestalten.

Hierfür wird es fünf themenspezifische Wasserdialoge zwischen Dezember 2018 und Dezember 2019 geben. Der Dialog findet seinen Abschluss durch das 2. Nationale Wasserforum im Herbst 2020.

Nationale Wasserstrategie "Zukunft Wasser"

Am Ende des Prozesses wird ein Eckpunktepapier erarbeitet, das Handlungsoptionen und mögliche nächste Schritte enthalten soll.

Diese Eckpunkte sollen sowohl in relevante andere Strategieprozesse eingespeist werden als auch als Baustein für die Erarbeitung einer nationalen Wasserstrategie "Zukunft Wasser" durch das Bundesumweltministerium dienen. Sie sind als Beitrag zur UN-Wasserdekade zu verstehen.