Städel erweitert Beckmann-Sammlung

Bund fördert Ankauf Städel erweitert Beckmann-Sammlung

Das Städel Museum in Frankfurt am Main hat das "Selbstbildnis mit Sektglas" von Max Beckmann erworben. Mit diesem Selbstporträt kann das Haus seine Sammlung an Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen dieses bedeutenden Künstlers der Moderne um ein Hauptwerk ergänzen. Der Bund hat den Ankauf unterstützt.

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Präsentation des neu angekauften Selbstbildnisses von Max Beckmann im Städel in Frankfurt

Freude im Städel Museum über den Ankauf von Beckmanns Selbstbildnis

Foto: Städel Museum / Norbert Miguletz

Das Gemälde ist den Besucherinnen und Besuchern des Städels bereits wohl bekannt: Es befand sich seit 2011 als Leihgabe im Museum. Nun konnte es mit Unterstützung der Staatsministerin für Kultur und Medien, des Städelschen Museums-Vereins, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder sowie fünf privater Mäzene angekauft werden. Damit ist dieses Hauptwerk Beckmanns dauerhaft Teil der Sammlung des Städels.

Höhepunkt der Beckmann-Sammlung

Für das "Selbstbildnis mit Sektglas" gäbe es keinen geeigneteren Ort als genau dieses Museum, betonte Kulturstaatsministerin Grütters bei der Präsentation des Gemäldes in Frankfurt. Das Bild ergänze die weltweit herausragende Beckmann-Sammlung nicht nur – es bilde sogar deren Höhepunkt, freute sich Grütters.

1919 während Beckmanns Aufenthalt in Frankfurt entstanden, ist das Bild eines der Schlüsselwerke der klassischen Moderne. Es gebe Aufschluss über eine Zeit im Umbruch und rege mit der Selbstreflexion des Künstlers auch den Betrachter zum Nachdenken sowohl über sich selbst als auch über die deutsche Geschichte und Identität an. „Gerade vor diesem historischen und autobiographischen Hintergrund vermittelt das "Selbstbildnis mit Sektglas" seine politische und seine Zeiten überdauernde Botschaft“, sagte Grütters.

Max Beckmann (1884–1950) war wie kaum ein anderer Künstler mit Frankfurt verbunden, wo er zwischen 1915 und 1933 lebte. Hier entwickelte er seinen charakteristischen Stil und erhielt 1925 von der Stadt ein Meisteratelier an der Kunstgewerbeschule. Zahlreiche Frankfurt-Ansichten, Selbstbildnisse und Porträts von Freunden und Bekannten entstanden währen Beckmanns Zeit in Frankfurt und belegen seine enge Bindung an die Stadt. 1937 floh Beckmann, als "entartet" diffamiert, aus Deutschland nach New York, wo er 1950 starb.